Digitisation
McKinsey: Die Folgen globaler Digitalisierung
Das Schlagwort von der Digitalisierung bricht McKinsey auf die Verlagerung des Handels ins Virtuelle herunter. Digitisation nennt sich bei den Consultants das Phänomen, dass immer mehr Waren, Dienstleistungen und Prozesse online ausgetauscht werden. Das ist nur ein Thema eines umfassenden McKinsey-Reports mit dem Titel "Global flows in a digital age".
Digitisation beinhaltet drei Aspekte:
Das Kreieren digitaler Güter. So lassen sich Bücher und Filme in digitaler Form sehr viel leichter unter die Menschen bringen als in haptischer. McKinsey dehnt das auch auf die menschliche Arbeitskraft aus, etwa, wenn sich Kollegen über Skype austauschen.
Das digitale Einwickeln herkömmlicher Güter. Hier geht es um die zunehmende Vernetzung von Gegenständen durch Sensoren. Im Internet der Dinge bleiben die Dinge erhalten, bekommen aber quasi einen digitalen Umschlag.
Die Entstehung von Online-Plattformen für Produktion, Konsum und Austausch. Als beispielhaft führt McKinsey Alibaba an, die führende E-Commerce-Plattform Chinas. Business-to-Business (B2B), Business-to-Consumer (B2C) und Peer-Groups wickeln über Alibaba Geschäfte und Austausch ab.
- McKinsey über Digitisation
Als Konkretisierung von Digitalisierung führt der Berater McKinsey den Begriff Digitisation an. Das Wort umreißt die Verlagerung der Waren-, Daten- und Services-Ströme ins Virtuelle. - Ströme von Waren, Daten und Dienstleistungen
Ein Vergleich der Jahre 2005 und 2013 zeigt, wie stark die Digitisierung voranschreitet. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen sind immens, so McKinsey. - Entwicklung von Skype
Insbesondere Dienste wie Skype gewinnen Raum. Ein Blick auf die Entwicklung der vergangenen neun Jahre zeigt den großen Bedarf. - Entwicklung der Online-Plattformen
Erst der Online-Handel ermöglicht globales Handeln, so McKinsey. Der traditionelle Handel habe das nie erreicht. Insbesondere den früheren Entwicklungsländern stehen nun Chancen offen. - Nutzung Coursera
Stichwort gesellschaftliche Veränderungen: Anbieter wie Coursera ermöglichen den einfachen Zugang zu Bildung. Die Grafik zeigt, wie stark Nutzer aus aufstrebenden Ländern wie Indien und Brasilien das zu schätzen wissen.
All das ändert das Konsumverhalten der Menschen. Sie kaufen keine CDs mehr, sondern hören sich einzelne Songs über iTunes an.
McKinsey hat sich auch die Aktivitäten angesehen, bei denen bisher kein oder wenig Geld fließt. Stichwort ist Nutzer-generierter Content, etwa über Youtube oder in Blogs. Hier entsteht Traffic und damit Wert, der in keiner Wirtschafts-Statistik auftaucht. McKinsey bezeichnet diesen Wert als Consumer Surplus. Das jährliche Consumer Surplus von den USA und Europa beziffert McKinsey auf rund 250 Milliarden Euro jährlich.
Die Berater scheinen nicht davon auszugehen, dass all diese Leistungen weiterhin kostenfrei bereitgestellt werden. Allerdings wagen sie keine These darüber, wer damit künftig wie viel verdient. Ein anderer Aspekt der Digitisation ist dagegen sicher: BankenBanken geht einiges an Umsatz verloren. Stichworte sind hier Micro-Kredite und Crowdfunding. Top-Firmen der Branche Banken
Über Plattformen wie Kickstarter, Kiva und Zopa leihen sich Verbraucher gegenseitig Geld. Damit erfüllen sie sich nicht nur private Konsumwünsche, sondern finanzieren auch Hilfsprojekte in Entwicklungsländern, etwa den Bau von Schulen. Seit 2009 haben sich über Kickstarter 5,8 Millionen Menschen aus 214 Ländern zusammengetan, die insgesamt eine Milliarde US-Dollar für fast 60.000 kreative ProjekteProjekte aufgebracht haben. Alles zu Projekte auf CIO.de
CIOs fühlen sich Digitisation noch nicht gewachsen
Auch die Analysten von Gartner operieren mit dem Begriff der Digitsation. Ihre These: All die beschriebenen technologischen und gesellschaftlichen Umwälzungen versetzen CIOs mehr denn je in die Lage, ihr Unternehmen nach vorn zu bringen.
CIOs fühlten sich dem jedoch nicht gewachsen, so Gartner. In dem Papier "Taming the digital dragon" dokumentieren die Marktforscher eine Umfrage unter mehr als 2300 IT-Entscheidern aus 77 Ländern. Demnach sagten 51 Prozent der Befragten, der digitale Sturzbach komme so früh, dass sie sich nicht darauf vorbereiten können. 42 Prozent gaben an, nicht das nötige Rüstzeug für diese Veränderungen zu haben.