SaaS


Ciba-CIO Erwin Becher im Exklusiv-Interview

"SaaS für SAP-Anwendungen attraktiv"

10.07.2008
Von Nicolas Zeitler

Wie definieren Sie Ihr Verhältnis zu Outsourcing-Dienstleistern?

Man muss sehr starkes Vertrauen in den Service-Provider haben. Alle Provider, die für uns arbeiten, bieten nicht einfach nur eine Dienstleistung, sondern treiben auch Innovationen mit an. Wir benutzen allerdings bewusst nicht das Wort Outsourcing-"Partner". Denn das würde für mich heißen, dass man auch die Geschäftsrisiken gemeinsam trägt.

Laut einer Studie von Unisys spielt die Ausrichtung an ITIL als Best Practice in den IT-Abteilungen eine wichtige Rolle. Auf dem zweiten Platz rangiert das Wissensmanagement. Welche Rolle spielen diese Practices bei Ciba?

ITIL ist für uns ein Muss, genauso wie das Reifegradmodell CMMI. Wissensmanagement ist bei uns nicht so weit oben angesiedelt, da besteht bei uns kein großer Bedarf. Dagegen würden wir zum Beispiel in manchen Bereichen gerne auf Software as a Service setzen. Entsprechende Lösungen haben wir allerdings noch nicht im Einsatz. Der größte Bedarf bestünde bei den Office-Produkten. Mit SaaSSaaS ließen sich hohe Kosten für Installationen und Upgrades einsparen. Allerdings ist der Anbietermarkt noch sehr klein. Alles zu SaaS auf CIO.de

Auch für manche SAP-Anwendungen wäre SaaS attraktiv. Wir haben einige Nutzer, die einmal im Monat eine halbe Stunde mit einer SAP-Anwendung arbeiten - und dafür müssen wir die Lizenz zahlen.

Wenn Sie eine passende SaaS-Lösung gefunden hätten, könnten Sie die ohne weiteres einführen?

Von Seiten des Business gäbe es sicher keine Schwierigkeiten, möglicherweise aber bei den Anwendern. Bei manchen kommt dann das Gefühl auf, man nimmt ihnen etwas weg, wenn eine Software nicht mehr auf dem Computer installiert ist. Außerdem fühlen sich die Mitarbeiter kontrolliert, weil bei SaaS-Lösungen gemessen wird, wie oft sie genutzt werden.

Das ist ähnlich wie beim Print-Management - in keinem anderen Bereich hatten wir mit der Implementierung Schwierigkeiten, nur dort. Den Mitarbeitern persönliche Drucker wegzunehmen und auf Netzwerkdrucker umzusteigen - wir haben damals völlig unterschätzt, wie stark emotional besetzt dieses Thema ist.

Zur Startseite