LVM Versicherung
10.000 Desktops auf Ubuntu migriert
Wer idyllisch durch die Lande wandert, passiert irgendwann alte Gehöfte mit Inschriften wie "Es ist kein Mann so hoch im Land, dass er nicht lebt vom Bauernstand." Allein der Stolz reicht dem Bauern heute nicht mehr - Landwirte müssen Haus und Hof absichern. Eine ihrer traditionsreichsten Assekuranzen ist die LVM Versicherung aus Münster.
Das 1896 gegründete Unternehmen versteht sich nach wie vor als Rundum-Versicherer für landwirtschaftliche Betriebe. Das heißt allerdings nicht, dass die IT der LVM mit dem Ochsenpflug daherkäme - die Versicherung arbeitet mit Open SourceOpen Source und hat sich für die Zusammenarbeit mit einem jungen Dienstleister entschieden. Vor wenigen Monaten schlossen die Münsteraner ein Migrationsprojekt der Desktop-Betriebssysteme ab. Alles zu Open Source auf CIO.de
Zentrale Administrierbarkeit
Die Projektleitung lag bei Stephan Heuer. Der promovierte Mathematiker verantwortet alle Arbeitsplatzsysteme. Das heißt: Circa 2200 Versicherungsagenturen, in denen insgesamt rund 4500 Anwender tätig sind, müssen betreut werden. Dabei operieren die Außendienstmitarbeiter zusätzlich mobil mit Laptop beim Kunden vor Ort. Hinzu kommen rund 3200 Nutzer im Innendienst sowie weitere rund 750 Heimarbeitsplätze.
Im Sommer 2009 entschied sich die Unternehmensleitung für die Migration auf die Ubuntu-Version 10.04 LTS ("Lucid Lynx", zu Deutsch: leuchtender Luchs). Von insgesamt 11.650 Systemen wurden 10.000 umgestellt. Als Partner wählte die LVM Canonical. Das 2004 gegründete Unternehmen fungiert als Ubuntu-Sponsor und gehört dem südafrikanischen Multimillionär Mark Shuttleworth.
Bedingungen des Projekts: Heuer wollte zentrale Administrierbarkeit, regelmäßige Releases und die Bereitstellung von Anwendungen wie OpenOffice, Firefox und Lotus Notes inklusive Sametime. Im Mittelpunkt aller Anwendungen steht das Always-online-System, das Anwendungssystem LAS, auf Basis von Java/Swing. "Mit dem LAS haben Innen- und Außendienst einen permanenten Zugriff auf denselben aktuellen Datenbestand zur Erstellung von Angeboten, für den Vertragsabschluss und die Verwaltung der Kundendaten", erklärt Heuer. Die Anwendungen werden per Netzwerk im LAN und WAN - auch mobil - bereitgestellt.