Google, Bing, Yahoo, Duckduckgo

10 Suchmaschinen im Test

Stefan von Gagern ist diplomierter Medientechniker (FH) und war als Redakteur und Ressortleiter bei den Fachtiteln "Screen Busines Online" und "Page" tätig. Später lehrte er als Dozent für Medienkonzeption im Master-Studiengang "Multimedia Production" an der Fachhochschule Kiel. Heute schreibt er als freier Fachjournalist und Autor über Themen wie Publishing, Internet, Social Media und Digital Lifestyle. Parallel berät er Unternehmen bei der Konzeption und Umsetzung von Social-Media-Auftritten.

Duckduckgo.com: Metasuche mit Tastatur-Turbo

Bei Duckduckgo lenkt wirklich nichts vom Suchen ab.
Bei Duckduckgo lenkt wirklich nichts vom Suchen ab.
Foto: Stefan von Gagern

Purer als auf der Startseite der Suchente geht es kaum: Keine Werbung, keine zusätzlichen Dienste wie Freemail, Bildersuche oder Karten-Services lenken hier ab. Alle Zusatzelemente sind in unter einem Klappmenü neben dem Eingabefeld versteckt, aber griffbereit.

Bei der Suche nutzt die von Gabriel Weinberg aus den USA allein betriebene Duckduckgo neben einem eigenen Crawler insgesamt 30 Dienste, darunter Bing, Yahoo, WolframAlpha und User-generierte Sites wie Wikipedia. Woher die Ergebnisse stammen, wird neben der Ergebnisliste angezeigt. Die Suche arbeitet relativ schnell, sie liefert von allen Testkandidaten auch die übersichtlichsten Ergebnisse, da weder Werbe-Anzeigen noch sonstige Drittelemente stören.

Alle Fundstellen werden durch große Abstände und kleine Symbole, die über die Herkunft der Links informieren, klar voneinander abgegrenzt. Über der Liste erscheinen so genannte "Zero-Click"-Infos, hervorgehoben durch einen roten Rahmen. Diese Infos beantworten die wichtigsten Fragen auf den ersten Blick. Oft spart man sich so den Besuch der Seiten, von denen die Infos stammen. Vorbildlich sind die umfangreichen Voreinstellungen, in denen die Nutzer die Suchmaschine ihrem Geschmack anpassen können.

Nach der Umstellung der Option "Region" auf Deutschland liefert Duckduckgo oben gelistete, regional angepasste Ergebnisse in deutscher Sprache. Auch die Optik ist anpassbar. Alle Einstellungen werden mithilfe von anonymisierten Cookies gespeichert.

Die umfangreichen Voreinstellungen sind nicht nur Schnickschnack, sondern passen viele Funktionen der Suchmaschine an den eigenen Geschmack an.
Die umfangreichen Voreinstellungen sind nicht nur Schnickschnack, sondern passen viele Funktionen der Suchmaschine an den eigenen Geschmack an.
Foto: Stefan von Gagern

Begeistert hat uns die Bedienung: Per "!Bang"-Funktion schickt man die Suche zu bestimmten Diensten durch Eingabe von kleinen Zusätzen zum Suchbegriff. "!a James Bond" sucht zum Beispiel nach James Bond-Produkten bei AmazonAmazon. Weitere Kürzel steuern fast alle wichtigen Dienste an, etwa "!bi" (Bing Images), "!gi" (Google Images) oder "!yt" (YouTube). Alles zu Amazon auf CIO.de

Schnell gewöhnt man sich auch an die Tastaturkürzel: Per Pfeiltasten navigiert man durch die Suchergebnisse, wobei das aktive grün hervorgehoben wird. Das Drücken von "r" auf der Tastatur startet die Suche nach verwandten Themen, "t" springt ganz nach oben, "1" öffnet das "!bang"-Menü. Mit etwas Eingewöhnung lässt sich die Ergebnisseite fast komplett ohne Maus steuern.

Fazit: Die One-Man-Show aus den USA ist unser klarer Sieger in Sachen innovativer Bedienung. Vorbildlich sind auch die übersichtlichen Suchergebnisse und die groß geschriebene Privatsphäre. Bleibt zu hoffen, dass auch bald eine deutsche Version der Oberfläche kommt.

Zur Startseite