Hamburger IT-Strategietage


IT-Modernisierung bei DB Netz

120 Anwendungssilos aufgelöst

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
DB-Netz-CIO Holger Ewald hat aus Legacy-Anwendungen ein Baukastensystem mit leistungsfähigen Komponenten geschaffen. Wie, erklärte er auf den IT-Strategietagen.
DB-Netz-CIO Holger Ewald auf den Hamburger IT-Strategietagen.
DB-Netz-CIO Holger Ewald auf den Hamburger IT-Strategietagen.
Foto: Joachim Wendler

Mehr als 30.000 Kilometer Schienennetz, über 30.000 Züge täglich, zwei Milliarden Bahnreisende pro Jahr, dazu Millionen Tonnen Fracht und rund 77.000 Weichen: Es sind beeindruckende Zahlen, die Holger Ewald, CIO bei DB Netz auf den Hamburger IT-Strategietagen präsentiert. All das will gebaut, mit Energie versorgt, gewartet und instand gehalten werden. Daran arbeitet seit der Auslagerung 1999 DB Netz, eine 100-Prozent-Tochter der Bahn.

Das Serviceunternehmen ist darüber hinaus auch für die Fahrplangestaltung der Eisenbahn zuständig, was bei zehn Zugmeldungen pro Minute, die von Verzögerungen, Behinderungen und Ausfällen künden, ebenfalls keine kleine Aufgabe ist. Die IT hat bei der Verwaltung der Schienennetze eine zentrale Bedeutung, was schon allein bei der Betrachtung des täglich anfallenden Datenvolumens über Zugbewegungen im deutschlandweit verteilten Netz deutlich wird.

Datenaustausch schwer möglich

Die über viele Jahre und durch noch mehr individuell erfüllte Kundenwünsche zu einem komplexen Gebilde zusammengewachsene Infrastruktur konnte diese Anforderungen allerdings nicht mehr bewältigen. Dazu kommt, dass die einzelnen Systeme – Holger Ewald nannte die Zahl von 120 „Anwendungssilos“ – nicht oder nur eingeschränkt in der Lage waren, untereinander zu kommunizieren und zum Beispiel Daten auszutauschen.

Auch von gängigen Dokument- und Verarbeitungsstandards waren die Legacy-Systeme der Bahntochter weit entfernt. Kein Wunder, dass CIO Ewald dieses System in Richtung flexible Services überarbeiten wollte, um moderne Anforderungen und Wünsche an die IT – zum Beispiel Always-On, Mobiles Arbeiten, Big Data – erfüllen zu können.

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