IT-Service-Markt

5 Ratschläge, wenn Ihr Outsourcing-Provider gekauft wird

Stephanie Overby schreibt unter anderem für die US-Schwesterpublikation CIO.com.
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Auch die Verhandlungsposition der Kunden wird nicht besser: Die Situation erinnert Arnold an die Zeit, als es nur wenige Outsourcing-Provider gab. Auch damals war der Verhandlungsspielraum über Preise und Umfang der Services eng. "Wenigstens drei oder vier Wettbewerber braucht der Markt", fordert Arnold. "Wenn die Zahl von zuverlässigen Anbietern für Großaufträge zu sehr schrumpft, kippt die Balance zwischen Angebot und Nachfrage", fürchtet Arnold. Die Kunden wären dann in der eindeutig schwächeren Position.

Betriebsübergänge können langwierig und kompliziert sein

Fürchten müssen die Kunden auch die Abwicklung von Übernahmen. Betriebsübergänge sind mitunter langwierig und kompliziert, meint Arnold. Und wenn nicht nur der Provider sich nach dem Aufkauf einem Transformationsprozess unterzieht, sondern auch der Kunde, wird’s richtig unübersichtlich.

Dane Anderson, Vizepräsident bei Gartner, fürchtet sich allerdings weniger vor den Folgen des Change Managements. Er macht sich vielmehr Sorgen, dass durch Übernahmen entstandene "Mega-Provider" gar nicht mehr in der Lage sind, auch kleinere Vertragsvolumina kundengerecht zu bedienen.

Zwar gäben alle Groß-Provider auch dem Mittelstand gegenüber Lippenbekenntnisse über ihre Vertragstreue ab. Die Frage aber sei, so noch einmal Charles Arnold, ob große Provider überhaupt dazu in der Lage sind, ihre Angebotspalette an kleinere Kunden anzupassen. Zudem sei fraglich, ob solch’ kleine Deals für große Provider überhaupt noch interessant sind. Schließlich stünden diese unter dem Druck, eher große Abschlüsse tätigen zu müssen.

Für die Kunden jedenfalls besteht wenig Grund zur Begeisterung: "Sie müssen mit ansehen, wie sich die großen Anbieter an den Zukäufen erfreuen, finden aber solche Merger für sich selber eher wenig förderlich." In unsicheren Zeiten sei es daher das Beste, sich auf seine eigenen Stärken zu besinnen. "Rufen Sie sich in Erinnerung, welche Kompetenzen Sie selbst im Unternehmen haben", rät Anderson. Umso besser seien sie dann in der Lage, zu beurteilen, wie, wo, ob und wann die veränderten Service-Angebote zu ihren eigenen Bedürfnissen passten.

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