Cloud Computing


Wette im Reality Check

90 Prozent aus der Cloud? Eher nicht

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Schneiders Wette: Applikationen wandern ins Netz

Ralf Schneider, der CIO der Allianz-Gruppe.
Ralf Schneider, der CIO der Allianz-Gruppe.
Foto: Allianz

"Ich wette, dass in zehn Jahren 90 Prozent aller Applikationen aus dem Netz kommen", schrieb Ralf Schneider, der CIO der Allianz-Gruppe, ins CIO-Jahrbuch 2012.

Hintergrund für Schneiders Prognose ist die globale Vernetzung, die die Spielregeln der Zusammenarbeit und der Kommunikation verändert habe – "in unserer privaten wie auch in unserer beruflichen Welt, für den Einzelnen genauso wie für ganze Organisationen". Um als Firma flexibler auf die Anforderungen der vernetzten Welt reagieren zu können, müsse eine große Zahl der

Applikationen aus dem Netz kommen: "Der Desktop oder Laptop mit Daten und Anwendungen, wie wir ihn heute kennen, hat ausgedient." Ein Schlüssel für den Erfolg liege in der Virtualisierung, und summa summarum ließen sich Geschwindigkeit (Daten, Anwendungen), Transparenz (Kosten, Ressourcen, Sicherheit) und Individualisierung (Rollen, Profile) verbessern.

Auch wenn Schneider über das "Netz" schreibt – gemeint ist natürlich die Cloud. Für den Allianz-CIO bedeutet Cloud/Netz jedoch in erster Linie die private Version, denn „die Daten geben wir deshalb nicht aus der Hand“. Wichtigste Voraussetzungen, um die IT-Infrastruktur vorzubereiten, seien der Aufbau einer Cloud, die unternehmensweit Rechenleistung und Speicher bereitstellt, sowie der Aufbau eines globalen Netzwerks. Das klingt dann doch eher nach Evolution statt nach Revolution. Bleibt die Frage, welche Applikationen 2021 noch lokal auf dem Rechner des Mitarbeiters gestartet werden.

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