IT-Strategien
Aktion statt Reaktion
CIOs und Leadership
Die Transparenz des IT-Wertbeitrags ist demnach Voraussetzung dafür, dass CIOs von der Unternehmensleitung als strategische Partner anerkannt und rechtzeitig in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Erst Anfang der 90er-Jahre wurde die IT im Zuge der Internet-Euphorie in vielen Unternehmen zur Kernkompetenz erhoben. Aus dem technisch orientierten EDV-Leiter wurde der strategisch beschlagene CIO. Doch mit dessen Teilnahme an Meetings des Vorstands und der Geschäftsbereiche ist es allein nicht getan. Im Gegensatz zu den USA spielt der Faktor Leadership in Europa noch eine untergeordnete Rolle. Meta-Group-Beratungsdirektor Jacobs: "Hier gibt es große interkontinentale Unterschiede. Außerhalb Deutschlands ist Leadership das Thema überhaupt."
Als Leader wird dem CIO eine schwierige Kommunikationsaufgabe gestellt. Schließlich haben die Fachbereichsleiter oft ganz andere Vorstellungen. GfK-CIO Ostermeyer hat da seine Erfahrungen: "Auf der einen Seite erwarten sie optimale Unterstützung durch die ICT (Informations- und Kommunikationstechnik, Anm. d. Red.) und durch die verantwortlichen Personen. Sie sind auch zu Investitionen bereit, deren Nutzen sie verstehen und die ihnen helfen, ihre Ziele zu erreichen. Bei übergreifenden ICT-Themen, deren Nutzen nicht sofort transparent und quantifizierbar ist, wird dagegen erwartet, dass sie zentral finanziert werden." Lösen könne man das Problem nur mit ergebnisorientierter Berichterstattung, sagt Ostermeyer, "aber auch mit nachweisbaren Erfolgen in Schlüsselprojekten und erfolgreicher Kostensenkung".
IT-Entscheider sind sich einig: Strategie ist ein Weg, kein Ziel. Und es gibt nicht nur einen Weg. Die Strategiefindung ist nur zu Beginn ein intensiver Denkprozess - dann gelebte Philosophie. Doch keine oder nur eine schlechte Strategie zu haben macht ein Unternehmen zu einem Schiff ohne Navigator. Eine Strategie sollte für den CIO ein Leuchtturm sein, der ihm auch in stürmischen Zeiten hilft, den Kurs zu halten.