Immer einen Schritt vor den anderen

Als Frau erfolgreich in der IT

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Der Unterschied zwischen Management und Leadership

Miller-Rauch hat klare Vorstellungen davon, was einen guten Manager ausmacht: "Eine erfolgreiche Führungspersönlichkeit - ganz egal ob Mann oder Frau - inspiriert mit innovativen Ideen und geht proaktiv Themen an. Auf die Unternehmensziele eingehend, macht sie etwas ganz Außergewöhnliches daraus und macht das nicht allein." Es sei wichtig, die für Aufgaben geeigneten Mitarbeiter zu identifizieren, ihnen zu vertrauen und dafür zu sorgen, dass sie mit ihrer Arbeit glücklich sind. "So etwas beherrscht man nicht über Nacht, und genau das macht für mich den Unterschied zwischen 'Management' und 'Leadership' aus", so Miller-Rauch.

Wie Leadership gelingt, zeigt sie am Beispiel der Einführung eines globalen E-Recruitments bei der Software AG. Vor 2014 hatte jede Region ihre eigenen Prozesse, was es besonders den Managern globaler Teams schwer machte. Um einen einheitlichen Prozess zu erarbeiten, wurden alle Beteiligten an einen Tisch gebracht. So suchten sie gemeinsam nach einer Lösung, mit der alle leben konnten und an der dann alle gemeinsam arbeiteten.

Miller-Rauch betont, wie wichtig bei solchen Projekten die wirtschaftliche Seite ist: "KPIs sind ein ganz wichtiges Thema. Man muss bei Lösungen von Anfang an darüber nachdenken, wie man ihren Erfolg messen kann. Schließlich soll bis zum Vorstand sichtbar werden, was das Team leistet, und man sollte ganz konkret zeigen, wie sich Effizienz und Kosten durch einen neuen Prozess verändern."

Transparenz als Schlüssel zur erfolgreichen Teamarbeit

Im Umgang mit ihrem Team hält Miller-Rauch ganz bewusst alles sehr offen: "Projektpläne und wichtige Dateien liegen für alle Teammitglieder zugänglich auf einem gemeinsamen Laufwerk. Wenn der Vorstand Ziele vorgibt, gebe ich diese Informationen an mein Team weiter. So haben wir alle unser gemeinsames Ziel vor Augen, und das schafft Vertrauen und Transparenz."

Auch für ihre eigene Karriere hat Miller-Rauch ein klares Ziel vor Augen: "Ich liebe meinen Job. Ich würde gern in die höchste Führungsriege aufsteigen, das wäre sehr spannend. Ich bin bereit, diese Reise zu gehen und warte geduldig auf den richtigen Zeitpunkt." Sie selbst versucht, Dinge zurückzugeben, zum Beispiel bei Besuchen an Universitäten und bei Netzwerken wie dem eingangs erwähnten Fachkongress Women in Digital Business. "Jeder sollte das werden können, was er oder sie will, und das möchte ich damit unterstützen", sagt die Managerin.

Tipps von Ann Miller-Rauch für Frauen mit Führungsambitionen

Frauen mit Führungsambitionen gibt Miller-Rauch die folgenden Ratschläge: "Ich empfehle ihnen aus meiner Erfahrung, einen MBA-Abschluss zu erlangen. Wenn Zeit und Geld für einen MBA fehlen, befürworte ich Management-Kurse. Und ich rate zu Mentoren, sowohl intern als auch extern." Es sei wichtig jemanden zu haben, mit dem man über seine Zukunft sprechen kann.

Außerdem empfiehlt sie zu netzwerken, nicht nur innerhalb des eigenen Unternehmens, sondern gerade auch außerhalb. "Wer Karriere machen möchte, sollte sich immer überlegen, was man Besonderes tun kann und genau das sichtbar machen. Wenn man Anerkennung möchte, muss man auf sich aufmerksam machen, manchmal laut werden und die Hand hochhalten", rät Miller-Rauch.

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