Zu langsam, zu unsicher, keine Kostensenker
Anwender halten Netbooks nicht für Business-tauglich
Private Nutzer fliegen auf Netbooks. Die Verkaufszahlen sind im vergangenen halben Jahr schnell und stark angestiegen und sollen sich Marktforschern zufolge auch weiterhin so entwickeln. IDC geht davon aus, dass die Verkäufe bis 2011 um jährlich die Hälfte zulegen sollen. Doch die Begeisterung der Heimanwender über Netbooks wird in Firmen nicht geteilt, wie Shane O'Neill von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com herausgefunden hat. Seinen Gesprächspartnern zufolge haben Netbooks in Firmen noch nichts zu suchen.
Auf den ersten Blick sichtbares Merkmal von Netbooks ist ihre geringe Größe. Und gerade die sehen viele IT-Führungskräfte, mit denen O'Neill gesprochen hat, als Manko. Denn sie erhöhe das Risiko von Diebstahl oder Verlust, bekam er immer wieder zu hören. Außerdem vermissen viele ausreichende Verschlüsselungstechnologie in den kleinen Gehäusen.
Stephen Laughlin, IT-Chef bei der Academy of Television Arts & Sciences in Hollywood, sieht in naher Zukunft keinen Platz für Netbooks bei seinem Arbeitgeber, der die bekannten Fernsehpreise Emmy vergibt. "Ich würde dann darüber nachdenken, manche Anwender auf Netbooks umzustellen, wenn sie mehr Rechenleistung, eine schnellere CPU, mehr Festplattenspeicher und größere Tastaturen und Bildschirme hätten", sagt er.
Seine Mitarbeiter bräuchten robuste und leistungsstarke Geräte, sagt Laughlin. Wenn ein günstiges Netbook letzlich nicht mehr sei als eine Backup-Maschine, verfehle ein Unternehmen damit auch sein Ziel, damit Geld zu sparen. Laptops seien in der Academy drei bis fünf Jahre oder noch länger im Einsatz, berichtet der IT-Chef. "Ein Netbook müsste man wohl schon innerhalb dieser Zeitspanne austauschen", schätzt er. Außerdem rechnet Laughlin mit mehr Wartungsaufwand und Ausfallzeiten.