Stress und Hetze
Arbeitsalltag belastet auch junge Mitarbeiter
Die Ergebnisse des aktuellen DGB-Index Gute Arbeit sind alarmierend: Die Mehrheit der Angestellten arbeitet gehetzt und muss mehr als früher leisten, auch in der Freizeit. Abschalten klappt bei vielen nicht mehr, verdeutlicht die DGB-Studie. Nun hat der Gewerkschaftsbund eine Sonderauswertung dieser Studie für die Beschäftigten unter 35 vorgenommen. Die Ergebnisse sind nicht weniger Besorgnis erregend.
Gefragt wurde in der Studie unter anderem nach der Einkommenssituation, den Arbeitszeiten, der Arbeitsintensität und den psychischen und physischen Belastungen. Viele Beschäftigte unter 35 Jahren sind mit ihrem Einkommen unzufrieden. Fast die Hälfte (47 Prozent) beurteilt die eigene Einkommenssituation als negativ, das gilt vor allem für prekär Beschäftigte. Fast jeder vierte Befragte bezieht ein niedriges Einkommen unter 1500 Euro im Monat, etwa ein Drittel (37 Prozent) verdient mehr als 2000 Euro.
Unbefristet beschäftigt ist nur jeder zweite Umfrageteilnehmer. Damit befinden sich viele andere Beschäftigte unter 35 Jahren in Arbeitsverhältnissen, die ihnen kaum Planungssicherheit geben. Etwa ein Fünftel (21 Prozent) ist befristet beschäftigt, jeder Zehnte arbeitet in der Leiharbeit (vier Prozent) oder als Minijobber (sieben Prozent).
Arbeitsintensität gestiegen
Die Studienteilnehmer unter 35 Jahren berichten von einem gehetzten und gestressten Arbeitsalltag. 56 Prozent der Beschäftigten haben den Eindruck, dass in den letzten Jahren immer mehr in der gleichen Zeit geschafft werden muss. Bei den Angestellten jeden Alters waren es sogar 63 Prozent. Mehr als zwei Drittel der Befragten unter 35 Jahren (70 Prozent) berichten in der Umfrage davon, regelmäßig Überstunden zu leisten. 41 Prozent leisten mehr als fünf Überstunden pro Woche, 19 Prozent sogar regelmäßig mehr als zehn Stunden.