Strategien gegen den IT-Fachkräftemangel (Folge 7)
Audi-CIO Straub: "Stimmt die Entwicklung, stimmt auch das Geld"
CIO: Welche Schwerpunkte setzen Sie für Bewerber?
Straub: Kernthema ist und bleibt bei uns die Ausbildung. Als internationales Unternehmen bieten wir ausländischen Arbeitskräften immer die Möglichkeit, für Audi zu arbeiten. Allerdings wird bei uns niemand arbeiten können, der die deutsche Sprache nicht beherrscht. Er muss das nicht perfekt können - ich als Schwabe kann ja auch kein Hochdeutsch - aber unsere Konzernsprache ist nun mal deutsch.
Frauen hätte ich gerne mehr, vor allem im Führungskräftebereich. Es ist für uns wichtig Bewerber zu finden, die zur Kultur von Audi passen und die die fachlichen Voraussetzungen mitbringen. Die so genannten Softskills spielen zunehmend eine Rolle. Die fachliche Kompetenz ist die Pflicht, die Sozialkompetenz die Kür, die das Profil abrundet.
Auch auf Loyalität zum Unternehmen legen wir Wert: Unsere Bewerber sollten auf jeden Fall eine Neigung zu einem Automobilunternehmen haben und zu einem Unternehmen, dass sportlich progressiv
dynamisch ist.
CIO: Welche Rolle spielt das Geld?
Straub: Geld hilft uns dabei, Stellen kreativ zu gestalten. Im Führungskräftebereich haben wir beispielsweise drei Wege: Projektleiterlaufbahn, Fachkräftelaufbahn und Führungslaufbahn, die gleichberechtigt nebeneinander stehen. Da gibt es dann schon Möglichkeiten, neben anderen Argumenten für Audi auch das GehaltGehalt in die Waagschale zu werfen. Aber natürlich hat das seine Grenzen dort, wo einzelne Kollegen aus dem Raster fallen würden. Alles zu Gehalt auf CIO.de
Allerdings würde ich nie ausschließlich mit guten Gehältern werben: Wenn jemand zu uns kommt, weil es hier ein paar Euro mehr gibt, dann will ich ihn gar nicht. Da muss schon Herzblut für unsere Marke und Automobile dabei sein. Und die Frage muss sein: Wie kann ich mich beruflich entwickeln? Denn wenn sich meine Stelle entwickelt, dann stimmt auch das Gehalt. Umgekehrt erreiche ich Ziele im Job nicht deshalb, weil mein Chef zehn Euro draufgelegt hat.
Bisher erschienen in der Serie "Strategien gegen den IT-Fachkräftemangel":
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