Karriere 45 plus
Auf der Langstrecke
Alter ist eben individuell. Demmers Kollege Peter Döbler etwa ist 59, sieht aber als ehemaliger Leistungssportler (5.000 Meter in 14 Minuten), begeisterter Jogger und Radfahrer aus wie ein schlaksiger Endvierziger, den BlackberryBlackberry wie einen Colt an den Gürtel geschnallt. Alles zu Blackberry auf CIO.de
Der Bereichsleiter für die Metro-Logistiksysteme gibt freimütig zu, dass "die Jüngeren manche IT-Systeme schneller beherrschen, aber ich kenne die Handelsstrukturen besser". Den demografischen Wandel erlebt Döbler als Chance: "Früher aufhören wollte ich nie, ich würde auch bis 70 arbeiten, aber in einigen Jahren vielleicht nur Teilzeit, projektbezogen oder als Berater."
Mit seinem Wunsch rührt Döbler an den vielleicht sensibelsten Aspekt der Karriere im Alter: Viele Führungskräfte sind gern bereit, länger zu arbeiten - allein, oft fehlen die entsprechenden Modelle.
Und wenn die Älteren einfach länger auf ihren Posten bleiben, schwimmen den Jüngeren die Felle davon: Beförderungsstau. Was also tun mit den Senioren, deren Erfahrung man dringend benötigt, die aber auch Platz schaffen müssen für die Jungen? Man kann ja schlecht sagen: "Es muss aussehen wie ein Unfall ...". Erst nach und nach beginnen die Firmen, Modelle für alternative Seitwärts-Karrierewege zu entwickeln.
Die Ergebnisse der Studie unterstreichen den Bedarf an solch alternativer Laufbahngestaltung: 66 beziehungsweise 49 Prozent der Befragten möchten ab 60 in Projekt- oder Teilzeitarbeit wechseln; mehr als drei Viertel wünscht sich hierfür "flexiblere Arbeitszeitmodelle", um die Karriere langsam ausschwingen zu lassen.