Sascha Lobo über Aufschieberitis
Aufruf zur Disziplinlosigkeit
Interviewanfrage beim Blogger, Autoren und Kommunikationsexperten Sascha Lobo. Er hat gemeinsam mit Kathrin Passig das Buch "Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin" geschrieben. Ein Buch für Menschen, die ihr Leben so organisieren wollen, dass man es nicht ständig organisieren muss.
Terminvorschläge sind Donnerstag und Freitag. Donnerstagnacht um 23.17 Uhr kommt die Antwort: "Hallo liebe Andrea König, etwas spät, aber vermutlich kaum anders erwartet, kommt die Zusage: Morgen Mittag könnte ich gut, einfach ab elf irgendwann anrufen." Das Gespräch wird von 11 auf 14 Uhr verschoben. Um 14.30 Uhr findet es statt.
CIO: Herr Lobo, sind Sie selbst ein Aufschieber?
Lobo: Ja, mit Herz, Leib und Seele und aus einer persönlichen Leidensgeschichte heraus. Ich bin mein Leben lang fast immer FreiberuflerFreiberufler gewesen und habe anfangs sehr darunter gelitten, dass ich bestimmte Sachen einfach nicht hinbekommen habe. Alles zu Freiberufler auf CIO.de
CIO: Schiebt man eigentlich nur Dinge auf, die keinen Spaß machen?
Lobo: Das kann man so nicht verallgemeinern. Unangenehme Dinge aufzuschieben ist eine Sache. Man prokrastiniert aber auch, weil gerade nicht der richtige Zeitpunkt da ist, um etwas zu erledigen.
CIO: Was genau ist Prokrastination denn?
Lobo: Es ist das Problem vieler Menschen, Dinge zu erledigen, die sie erledigen sollten. Mit dem Müssen haben die wenigsten ein Problem. Wer bleibt schon lieber auf der Couch liegen, wenn das Haus brennt?