Analysten bewerten neue SAP-Software zurückhaltend
Bei Business ByDesign überwiegt die Skepsis
Allerdings streiten die Analysten, ob die Software auch die Anforderungen von Mittelständlern erfüllt. Rein formal gesehen steht das Produkt zwischen den vorkonfigurierten Branchenlösungen, den so genannten Business-All-in-One-Paketen, und Business One als Lösung für den kleinen Mittelstand.
Kannibalisierungseffekte
Laut SAP ist Business One für Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern, Business ByDesign für 100 bis 500 Mitarbeiter und Business All-in-One für 100 bis 2.500 Mitarbeiter.
Diese Abgrenzung wird in der Praxis nicht funktionieren, denn Überlappungen sind unvermeidbar. Cindy Jutras von Aberdeen sieht vor allem Kannibalisierungs-Effekte mit Business One, da hier die Überschneidungen am größten sind.
PAC-Analyst Christian Glas meint, dass es nicht im Interesse von SAP sein kann, wenn sich zu viele Partner von Business One abwenden. Der Vertriebskanal von Business All-in-One wiederum komme nur eingeschränkt in Frage. Dieser lebe von seiner hohen Branchenkompetenz und sieht in den Business-All-in-One-Projekten mehr Potenzial. Übersetzt heißt das: Diese spülen mehr Geld in die Kasse als die Einführung von SAP Business ByDesign.
Noch keine Branchen-Funktionen aus der Steckdose
Als Manko wird auch die bislang fehlende Branchen-Funktionalität gesehen. Zwar benötigen einige Branchen, wie etwa Dienstleister, nur eine ERP-Software mit eher allgemeinen Funktionen.