Cobol ist nicht totzukriegen
Comeback des Mainframe
VSM am Host ja, als Open Source nein
Trotz des Strategiewechsels in Richtung Host bläst Sun indes den Virtual StorageStorage Manager Open (VMSO) ab. Der Konzern hatte das Produkt von Storagetek übernommen, die Mainframe-Ausführung wird auch vertrieben. Mit VSMO wäre Sun am Markt gegen Produkte von Diligent, EMC und Sepaton angetreten. Alles zu Storage auf CIO.de
Bei der Übernahme von Storagetek hatte Sun noch erklärt, es wolle die hundert größten Kunden des Wettbewerbers IBM angehen. Viele von diesen setzen VSM für ihre MVS-Großrechnerumgebungen ein. "Es sind die Vertriebsmannschaft, der heterogene Support, die Mainframe-Accounts und das ganze Geflecht von Beziehungen, die diese Übernahme wertvoll machen", erklärte seinerzeit Executive Vice President Mark Canepa.
In vielen Rechenzentren ist jedenfalls kein Ersatz der Host-Systeme geplant. "Cobol ist wie Latein", meint Ovum-Analyst Gary Barnett. Und: "Es wird die Sprache weiterhin geben, eine Weiterentwicklung der Technik findet allerdings nicht mehr statt." Barnett rechnet künftig mit einem Wachstum des auf Mainframes betriebenen Cobol-Codes um drei bis fünf Prozent pro Jahr, führt dieses Plus jedoch ausschließlich auf Erweiterungen in den Wartungsprogrammen zurück - neue Cobol-Anwendungen seien dagegen eher die Ausnahme.
Dennoch werden laut einer Erhebung von Forrester Research - befragt wurden 158 nicht aus dem Behördenumfeld kommende IT-Entscheider - 31 Prozent der Rechenzentren weitgehend an ihren Cobol-Installationen festhalten. Die Abschaltung einiger ausgewählter Cobol-Programme planen 27 Prozent der Befragten, während 26 Prozent künftig nahezu komplett auf ihre Cobol-Anwendungen verzichten wollen. Fünf Prozent der Umfrageteilnehmer gaben sich unentschlossen, und bei elf Prozent ist von einer Migration der Programme auf Windows- oder Unix-Systeme die Rede.