Mercedes me
Daimler verbessert digitalen Kundenservice
Auf der anderen Seite kommt eine Plattform wie Mercedes me nicht ohne Integration mit den Unternehmenssystemen aus. "Die Services ziehen auch Daten aus Systemen, die wir mit klassischen Mitteln entwickeln, zum Beispiel der Fahrzeugdatenbank", so Gorriz. "Hier kommen die gute alte und die schöne neue Welt zusammen." Gekoppelt werden die Komponenten in einer Service-orientierten Architektur und über einen "Datenbus".
Schon wegen dieser engen Verflechtung wäre es "zu kurz gesprungen", Mercedes me in eine separate rechtliche Einheit auszulagern, kon-statiert der CIO. Zudem handle es sich hier nicht um ein neues Geschäftsmodell, sondern um eine Erweiterung des bestehenden um das Thema Connectivity, fügt Klingler an: "Und das funktioniert nur, wenn alle Parteien miteinander im Boot sind."
Wer das Vorhaben eigentlich initiiert hat, können Gorriz und Klingler nicht mehr so genau nachvollziehen. Neben den erwähnten Mobility-Diensten gibt es bei Daimler schon seit vier Jahren unterschiedliche Bestrebungen, die auf eine "Digitalisierung" aller Unternehmensangebote abzielen. Unter dem Stichwort Digital Life werden die Arbeitsplätze der Mitarbeiter neu definiert, Geschäftsmodelle und Produkte digitalisiert sowie die Kommunikation zum Kunden intensiviert.gorriz
Quasi eine Mercedes-ID
Dieser Kunde kann sich seit dem 1. Juli am Mercedes-me-Portal anmelden. Er bekommt dann eine einheitliche Identifizierung, quasi eine Mercedes-ID, die ihn auch über einen Fahrzeugwechsel hinweg begleiten wird. Gespeichert werden seine Daten in der "Mercedes-Cloud", wie Gorriz das konzerneigene Data Center tituliert. Darauf zugreifen kann er vom PC, via Smartphone (BlackberryBlackberry, iOS und An-droid) oder mit dem Tablet. Alle Anwendungen sind im Responsive Design entwickelt, so dass sie sich automatisch an das Gerät anpassen. Alles zu Blackberry auf CIO.de
Wie eng er die Beziehung zu Daimler gestalten will, bestimmt der Kunde selbst. Auf der Mercedes-me-Site kann er bis zu elf Häkchen für unterschiedliche Services setzen. Klingler beteuert: "Ein wichtiges Designkriterium war für uns immer, dem Kunden die Entscheidung zu überlassen, was er will und was nicht. Für einige wird Mercedes me künftig ein Kaufargument sein, andere werden es auch weiterhin klassisch mögen." Letztlich gehe es darum, die Beziehung zu den Kunden zu verbessern, den Service auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden, ihnen aber nichts aufzudrängen.