Herausforderung Endkunde
Das Internet der Dinge auf dem Prüfstand
Sichtbar wird dies am Beispiel von Wearable Devices. Sie bieten Innovationspotenzial, das über reine Hardwareangebote deutlich hinausgeht. So können Unternehmen mit smarten Brillen im technischen Außendienst selbst komplexe Reparatur- und Wartungsarbeiten ohne Spezialisten vor Ort leisten: Der Mitarbeiter erhält genaue Instruktionen über die Brille. Und er kann mittels der integrierten Kamera einen Experten per Ferndiagnose zurate ziehen. Für technische Dienstleister ergeben sich daraus neue Umsatzquellen. Die Außendienstmitarbeiter werden flexibler und effizienter.
Der technischen Faszination erlegen
Während also die Unternehmen bereits heute vom Internet der Dinge profitieren, lassen sich die Konsumenten von den bisherigen Angeboten noch nicht so recht überzeugen. Die intelligente Haushaltsautomatisierung nimmt erst langsam Fahrt auf. Und jüngste Produktneuheiten befremden die Endverbraucher vielfach: Vernetzte Blumenvasen oder Gabeln bieten für sich genommen nur einen geringen Mehrwert.
Darin liegt wohl das größte Problem vieler Consumer-Angebote: Die Vorteile sind entweder nicht klar erkennbar oder zu spezifisch. Anbieter und Entwickler lassen sich zu oft vom technischen Potenzial des IoT inspirieren, verlieren über dieser Faszination aber den Nutzen für die Konsumenten aus den Augen.
Die Fokussierung auf sinnvolle Anwendungsbeispiele ist daher einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für Consumer-IoT-Lösungen. Dazu gehören neben durchdachten Use Cases auch ein attraktives Gerätedesign sowie intelligente Bündelangebote aus Hardware, Installation und Diensten.
Die Bedeutung offener Plattformen ist auch nicht zu unterschätzen. Sie ermöglichen uneingeschränkte Kommunikation über Geräte- und Systemgrenzen hinweg. So entsteht zusätzlicher Nutzen: Einzellösungen mit individuell beschränktem Mehrwert können Teil eines Applikationsverbunds sein, der übergreifend Daten auswertet und unmittelbare Folgeaktionen auslöst. Beispielsweise kann eine zentrale Smart-Home-Steuerung unterschiedliche Anwendungskomponenten - von der Jalousiebedienung bis zur vernetzten Unterhaltungselektronik - zu einem integrierten Management von Gebäudefunktionen zusammenführen. Generell verzeichnen vor allem solche Consumer-Lösungen Markterfolge, die die vier Erfolgsfaktoren unmittelbar berücksichtigen.
- AdhereTech
Der intelligente Tablettenbehälter stellt sich, dass Patienten ihre Medikamente nehmen. - Chui
Die Gesichtserkennung mit fortgeschrittener Computertechnologie hilft, Gesichtern einen universellen Schlüssel zuzuteilen. Chui bezeichnet diese Lösung als 'weltweit intelligenteste Türklingel'. - Enlighted
Enlighted entwickelte einen cleveren Sensor, der auf Echtzeit-Daten der Umgebung innerhalb des Gebäudes zurückgreift. Hierbei nutzt das System einen anderen Ansatz als seine Konkurrenten: Der „Enlighted Sensor“ wird an neue oder bereits existierende LED-, CFL- oder HID-Lampen und -Anbauten angebracht und kontrolliert nicht alleine die Lichtabgabe, sondern steuert die Lichtstärke, -temperatur und den Stromverbrauch. - Heapsylon
Die intelligenten Socken sind von textilen Drucksensoren mit dazugehöriger Elektronik durchzogen. Die Sensoren verfolgen dabei nicht nur die Schritte, Geschwindigkeit, Kalorien, Höhenlage, Umgebungstemperatur und Entfernung, sondern auch den Schrittrhythmus, die Abrollbewegung des Fußes, das Zentrum der Balance und die Gewichtsverteilung des Fußes während des Laufens und Rennens. - Humavox
Humavox möchte eine gemeinsame Plattform bieten, die Kabel unnötig macht und Batterien mit der Übertragungsstärke eines USB-Kabels aufladen kann. Der clevere Auflademechanismus initiiert den Ladeprozess mit Hilfe von Radiowellen mit einem sogenannten „Handschlag“ sobald das Gerät in die Aufladestation gestellt wird. Hierbei werden der Batteriestatus und die Aufladekurve verfolgt. Das Aufladen wird sofort beendet, sobald das Gerät vollständig geladen ist. - Neura
Neuras Plattform bietet die Möglichkeit, dass individuelle Geräte miteinander kommunizieren und den Kontext (wo, wann, wer) als auch die Bedeutung und das dazugehörige Verhalten verstehen. Durch Kombination der verschiedenen Datenströme könnten Geräte vorausschauende Tätigkeiten ausführen um individuell zu reagieren. <br /><br /> Ein Beispiel: Nachdem ein Nutzer Zeit in der Küche verbracht hat und das Zuhause verlässt, wird Neura sich vergewissern, dass der Herd/Ofen ausgeschaltet ist. Neura kann ebenso einen Staubsaugerroboter anfordern, nachdem mehrere Personen das Zuhause besucht haben. - PubNub
PubNub setzt auf ein globales Echtzeit-Netzwerk mit 14 Datenzentren. Kunden verbinden ihr Gerät mit PubNub durch einen einzeiligen Code und können daraufhin Daten senden und empfangen – mit einer 0.25-sekündigen Latenzzeit. PubNub ermöglicht zudem Echtzeit-Updates, indem es den Gerätestatus (online/offline, etc.) stets aktualisiert. - Revolv
Revolv vereinheitlicht vernetzte Geräte durch eine einzige, einfache App, die ein Zusammenspiel der intelligenten Heimprodukte ermöglicht. Zudem können im Hinblick auf die tägliche Routine des Nutzers die Geräte mit Hilfe der Zeit, des Ortes und Sensoren automatisiert werden. So zum Beispiel mit der GeoSense-Technologie: Revolv kann automatisch Geräte aktivieren (oder ausschalten), wenn der Nutzer einen vorher definierten Radius im oder um das eigene Zuhause erreicht hat. - TempoIQ
TempoIQ setzt auf einen privaten Cloud-Service, der es dem Nutzer vereinfachen soll, die Analytische Sensorik für die eigenen Produkte oder einen Service einzusetzen. Ein Echtzeit-Monitoring von Sensorendaten sowie Analysegeräte werden zur Verfügung gestellt um die Performance und die Sicherheit zu gewährleisten. - Theatro
Theatro hat ein tragbares WLAN-basiertes System entwickelt, welches zur internen Kommunikation der Mitarbeiter dient und gleichzeitig Zugriff auf Firmeninformationen ermöglicht. Die Mitarbeiter erhalten den Zugriff auf das System durch eine Vielzahl von einfachen Sprachbefehlen, welche ihnen ermöglichen auch während der Kommunikation die Hände frei zu haben – etwa beim Bedienen von Kunden. Zum Beispiel: Während ein Verkäufer den Inventarbestand eines Produktes prüft, sagt er "check inventory SKU23567" und das Theatro-System verbindet ihn direkt mit dem Inventarsystem um ihm den Überblick über den Produktstatus zu verschaffen.
Weitere Herausforderungen
Die starke Präsenz des IoT in der öffentlichen Diskussion täuscht darüber hinweg, dass sich dessen Entwicklung noch in einem frühen Stadium befindet. Nach wie vor experimentieren Unternehmen mit innovativen Konzepten und Geschäftsmodellen. Neue Teilnehmer bringen Bewegung in den Markt, gleichzeitig brechen etablierte Strukturen entlang der Wertschöpfungskette auf. Auch DatenschutzDatenschutz und Datensicherheit müssen sich mitentwickeln. Alles zu Datenschutz auf CIO.de