Einsatz in der Auto-Produktion
Das iPad-Pilotprojekt bei Audi
Bei manchen Aufgaben könnte auch Apple helfen: durch einfachen Zugang ins Gerät zum Beispiel oder mit Konfigurationswerkzeugen, die die Administration nicht nur eines einzigen Geräts erlauben. Bislang gibt sich der Konzern hier eher verhalten und verweist darauf, dass iPhone und iPad als Consumer-Devices gedacht seien. "Apple ist offenbar davon überrascht worden, dass die Geräte auch im Unternehmensumfeld so erfolgreich sind", meint dazu Christian Möller, leitender Redakteur der CIO-Schwesterzeitschriften Macwelt und iPhone-Welt, der nichts davon wissen will, dass Apple sich mit seiner Haltung vielleicht aus seiner Verantwortung den Unternehmen gegenüber stehlen möchte.
Apple selbst zeigt sich ebenfalls verwundert: "Wir sind völlig überrascht, dass innerhalb von 90 Tagen bereits die Hälfte der 100 größten US-Unternehmen mit dem iPad arbeitet oder Anwendungen dafür entwickelt", sagte der fürs Tagesgeschäft zuständige Apple-Vorstand Tim Cook im Juli dieses Jahres anlässlich der Präsentation der aktuellen Quartalszahlen.
Auch Klaus Straub tritt dem Eindruck, Apple wolle den Enterprise-Markt nicht zufriedenstellen, entgegen: "Bei unseren Gesprächen mit dem Management haben wir deutlich positive Zeichen vernommen, dass Apple uns bei unseren Aktivitäten unterstützen wird. Wir sind da guter Dinge", so der Audi-CIO, der auf Apples Unterstützung vor allem bei den wichtigen Themen Security und Connectivity hofft.
"Wir sind nicht mit Apple verheiratet"
Schließlich gebe es auch für Apple selbst keine Alternative dazu, will das Unternehmen den Anschluss im Enterprise-Markt nicht verlieren. "Wir sind nicht mit Apple verheiratet", gibt sich Straub selbstsicher. "Wenn es da keine Unterstützung und Offenheit seitens Apple gibt, werden wir uns auch andere Lösungen anschauen."
Nicht erst seit der Funkausstellung im September drängen auch andere Anbieter in den Markt: Tablet-PCs auf Basis von Google Android oder Windows Mobile 7 werden die bisherige Monopolstellung von Apple nachhaltig erschüttern. "Wenn Apple darauf nicht reagiert, wird es seine Vormachtstellung schnell einbüßen", glaubt nicht nur Klaus Straub, der bei seinem Besuch in der Firmenzentrale in Cupertino aber durchaus die Bereitschaft von Apple gespürt hat, diesen aus Firmensicht unbefriedigenden Zustand zu ändern.