Use your own Device
Das UyoD-Konzept von Rehau-CIO Thomas Schott
Dass er auch mal dreieinhalb Wochen ohne Handy und Internet auskommen kann, hat Thomas Schott im vergangenen Jahr unter Beweis gestellt. Da fuhr er mit dem Rad von Lhasa nach Kathmandu - ohne Verbindung zu dem, was wir Zivilisation nennen. "In der Gruppe waren mein Freund und ich die Einzigen, die kein Smartphone dabeihatten", berichtet der CIO des Kunststoffverarbeiters RehauRehau: "Danach war es gar nicht so einfach, wieder in unsere hochtechnisierte Welt zurückzukehren." Top-500-Firmenprofil für Rehau
Seinen Mitarbeitern und Anwendern will Schott diese Erfahrung keinesfalls aufdrängeln. Im Gegenteil: Sie dürfen sogar von zu Hause aus auf eine ganze Reihe von Unternehmensanwendungen zugreifen. Use your own Device oder UyoD nennt Schott dieses Konzept. "Als kürzlich ein ganzes Stockwerk in unserem Bürogebäude mit dem entsprechenden Lärm saniert wurde, konnten die Mitarbeiter zu Hause bleiben oder eher gehen und von zu Hause quasi nahtlos weiterarbeiten", berichtet er.
- Platz 6, „CIO des Jahres 2012“, Großunternehmen:
Thomas Schott, CIO von REHAU, hat beim IT-Wettbewerb „CIO des Jahres 2012“ den 6. Platz in der Kategorie „Großunternehmen erreicht. - Herausragend im Privatisieren
Schott hat „Bring your Own Device“ bei Rehau kultiviert. Rund 30 Prozent der beruflich genutzten iPhones sind Privatgeräte. - REHAU AG + Co
Größe: weltweit rund 17.000 Mitarbeiter<br> Branche: Polymerverarbeitung<br> Hauptsitz: Rehau<br> Produkte: Fertigung von Rohr- und Fenstersystemen, Lösungspakete für Wassermanagement und Infrastruktur, Automobilzulieferer (Stoßfänger, Luftführungen, Dichtungspakete und Entwicklungen für alternative Antriebe), Herstellung von Möbelkomponenten. - Wichtigstes Projekt: UYOD + BYOD
Weltweiter Rollout von iPhones als einzige Mobile-Plattform, dabei von Anfang an die Nutzung privater iPhones für Mail / Kalender / Kontakte – Umsetzung entsprechender Policies und Mitarbeitervereinbarungen. Aktuell sind rund 1500 Endgeräte weltweit im Einsatz, davon sind ca. 30 Prozent private Endgeräte. UYOD – von zu Hause aus. <br><br> Zeitrahmen: 2010 - 2012<br><br> Projektkosten: Rund 40.000 Euro. Die Lösung erzielt jährliche Einsparungen von mehr als 25.000 Euro. - Schotts Team
Weltweit sind 260 IT-Mitarbeiter für Schott tätig. 28 von ihnen haben am eingereichten Projekt mitgearbeitet. - IT-Kennzahlen und -Ausrichtung
IT-Ausrichtung: (siehe Bild)<br> IT-Budget (allg.): 35 Millionen Euro<br> IT-Benutzer: 12.500 - Wenn er nicht Mountainbike fährt ....
... geht Schott Skifahren oder in die Berge oder entspannt mit der Familie.
Ohne E-Mails und Dropbox
Möglich machen das beispielsweise die intensive Nutzung der Collaboration-Werkzeuge SharepointSharepoint OCS und die damit verbundene Synchronisation von E-Mails, Kalendereinträgen sowie File-Sharing. "Der Anwender muss sich darüber gar nicht groß Gedanken machen", berichtet Schott, "er setzt sich einfach zu Hause an den PC und arbeitet weiter an seiner Powerpoint-Präsentation, die er gerade noch in der Firma erstellt hatte." Alles zu Sharepoint auf CIO.de
Was aussieht wie reine Bequemlichkeit für die Nutzer, ist für die IT noch viel nützlicher. Auf diese Weise erübrigen sich nämlich das Versenden von Unternehmensdaten an private E-Mail-Briefkästen oder die Nutzung von Speicherdiensten wie Dropbox mit ihrer fragwürdigen Sicherheit. Die Anwender laden sich dafür ein Cookie aus dem Unternehmensnetz und beantragen zweierlei: ein Passwort sowie ein Token als doppelte Absicherung gegen unautorisierten Zugriff. Unter anderem wegen dieser Lösung belegte Schott beim letztjährigen Wettbewerb "CIO des Jahres" den sechsten Platz in der Kategorie Großunternehmen.