Flexible Systeme schaffen Luft

Dauerthema Kostendruck

20.06.2007
Von Reinhold Hölbling

Technische Raffinesse reicht nicht

Was die Entscheidungskriterien für die Wahl von IT-Lösungen beziehungsweise -anbietern betrifft, sind die
letzten Plätze schnell ausgemacht: Klingende Namen und technologische Raffinesse allein sind zu wenig.
Stattdessen ist Bodenständiges gefragt: "Stabilität und Produktpflege" rangiert in der MBmedien-Umfrage
an erster Stelle, gefolgt von den Kriterien "Service/Support", "Betriebskosten" und "Anschaffungskosten".
"Effektivität & Bedienbarkeit" weist schon einen gewissen Abstand auf. Damit wird deutlich, dass auch im preisbewussten Handel die reinen Kostenaspekte keineswegs die Auswahl dominieren.

IT-Projekt REWE: RFID.
IT-Projekt REWE: RFID.

Generell greifen die CIOs häufiger und tiefer als ehedem in die Tasche. "Der dramatisch gewachsene Wettbewerb - insbesondere zwischen den einzelnen Discountern - führt zu verstärkten Investitionen im IT-Bereich, insbesondere für Infrastruktur und Software im Rahmen von gezieltem PoS-Einsatz (Point of Sales)", sagt Stefan Lüschow, Geschäftsführer des Marktanalysten MBmedien aus Krefeld. Durch die starke Diversifizierung der Sortimente steige die damit verbundene Komplexität in der Abwicklung und Sortimentspflege, und die Anforderungen an Logistik und Personal erhöhten sich gerade bei den klassischen Discountern wie Aldi und Lidl.

IT-Projekt Woolworth: Moderne Infrastruktur.
IT-Projekt Woolworth: Moderne Infrastruktur.

In diesem Zusammenhang spielen die Kassensysteme - neben der vorhandenen Netzwerkinfrastruktur - in der aktuellen Retail-IT eine wesentliche Rolle. Sie haben heute nicht mehr nur die traditionelle Funktion des Kassierens zu erfüllen, sondern müssen als zentrale Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden beispielsweise die gesamten Geschäftsvorgänge in der Filiale abbilden und beherrschen und dabei mit den anderen Systemen in der Prozesskette - wie der Warenwirtschaft - kommunizieren können.

IT-Projekt Lekkerland: Logistik.
IT-Projekt Lekkerland: Logistik.

Idealerweise sollten diese Systeme nicht nur Warenbestand, Abfertigung oder Zahlung beherrschen, sondern auch integrierter Bestandteil vom professionellen "Dienst am Kunden" sein und mit Ergebnissen und Vorgängen sowie Erkenntnissen aus einem übergreifenden Kundenservice kombiniert werden können. Wenn Kunden Produkte reklamieren oder umtauschen, sollten derartige Vorgänge ebenso wie Absatzzahlen und Bestandsinformationen zentral gesammelt und ausgewertet werden.

Funktechnik für mehr Flexibilität

Helfen kann hier auch eine stabile drahtlose Datenkommunikation etwa zwischen mobilen Kassen, Kunden-Handhelds sowie Erfassungsgeräten einerseits und den Server-Systemen im Back-Office andererseits. Die technologische Entwicklung in diesem Bereich ermöglicht der Handelsbranche eine - ehedem für undenkbar gehaltene - Flexibilität, Beweglichkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und Kundenbetreuungsqualität.

Zur Startseite