Ergebnisse der CIO-Studie
Sourcing 2007
Seine Job-Description klingt fürchterlich: CIO in einem dezentralen Unternehmen. Keinen Zugriff auf die Budgets der Landesfürsten. "Geiz ist geil" als Unternehmensmotto. Wolfgang Lux fühlt sich trotzdem wohl als Geschäftsführer der Media-Saturn-Holding. Das Sagen über die IT haben zwar die Geschäftsführer der Märkte. Das beliebteste Argument aller IT-Laien ("Das krieg‘ ich doch im Media-Markt für 800 Euro") schlage ihm aber nie entgegen, sagt Lux: "Unsere internen Kunden wissen mittlerweile schon, dass der Service das Teuerste ist."
Media-Saturn traditionell dezentral
Lux betreibt mit 300 Mitarbeitern plus einem Outtasking-Anteil von knapp unter 20 Prozent eine IT, die er seinen Kunden nur anbieten kann. Das Erfolgsrezept der 632 Elektrofachmärkte liege darin, dass Kernprozesse zwar zentral angeboten werden, jeder Geschäftsführer seine unternehmerischen Entscheidungen aber selbst treffe. "Das hat Tradition", erklärt Lux und verweist auf die Geschichte des Unternehmens.
1979 gibt das Gründerquartett Helga und Erich Kellerhals, Leopold Stiefel und Walter Gunz in München den Startschuss für Media-Markt. 1990 übernimmt Media-Markt den in Köln ansässigen Mitbewerber Saturn. 1996 erhöht die Metro-Gruppe ihren Anteil an der GmbH auf 70 Prozent, lässt die Elektroläden aber weiterhin frei agieren. Mit diesem Konzept steigerten die Elektromärkte in den vergangenen Jahren ihren Umsatz stets im zweistelligen Bereich. Allein im letzten Jahr sind 64 neue Märkte entstanden. Dabei haben sich die neuen Media-Markt- oder Saturn-Geschäftsführer für die IT-Lösungen aus der Konzernzentrale entschieden. "Noch nie hat ein Geschäftsführer gesagt, dass er gerne ein eigenes Warenwirtschaftssystem entwickeln möchte", sagt Lux.
Natürlich nicht. Geschäftsführer wehren sich nie, wenn sie Einkaufsvorteile oder Skaleneffekte aus der IT mitnehmen können. Und natürlich haben sie auch grundsätzlich nichts gegen OutsourcingOutsourcing. Der Ärger geht traditionell dann los, wenn CIOs Outsourcing-Partner engagieren, die Leistungen nicht erbringen oder Kosten überschreiten - also in 66 Prozent aller Fälle. Alles zu Outsourcing auf CIO.de