Unorganisierte Forschung, unstrukturierte Entwicklung

Deutsche Software-Industrie ist wenig innovativ

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Defizite macht die Umfrage vor allem in einer fehlenden "Innovations-Kultur“ aus. Ideen- und Innovationsentwicklung sowie Qualitäts-Management bei der Produktion von Software sind oft mangelhaft organisiert und werden nur unzureichend auf Basis geplanter und strukturierter Prozesse herausgearbeitet.

Nur 30 Prozent der Befragten prüfen bislang mit Unterstützung eines Management-Systems die Qualität ihrer Produkte oder Dienstleistungen, um diese gegebenenfalls zu verbessern. Damit ist die Software-Entwicklungs-Industrie weniger innovativ als traditionelle Unternehmen, wo Entwicklungs-Prozesse in der Regel ingenieurmäßig organisiert sind.

Defizite bei der Markteinführung

Ein weiteres Problem: Viele Software-Betriebe haben Probleme mit der Markteinführung sowie der Vermarktung ihrer Produkte. Das betrifft jedoch vor allem kleinere Firmen, denn dort fehlen die hierfür nötigen finanziellen Mittel und das entsprechende Marketing-Wissen.

Im Rahmen der von Schüngel/Holl Projektentwicklung im Auftrag des Bundesforschungsministeriums durchgeführten Untersuchung "Innovationsverhalten deutscher Software-Entwicklungsunternehmen" wurden rund 10.000 Software-Unternehmen angeschrieben. Rund 500 Unternehmen - vom Einzelunternehmer bis zu Großunternehmen - beantworteten die Fragen vollständig.

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