Heiko Meyer
Deutschlandchef von HP Enterprise setzt alles auf Industrie 4.0
Betriebsräte und Gewerkschafter hatten für den Übergang auf Proservia und Datagroup eine Beschäftigungssicherung über fünf Jahre aushandeln wollen - allerdings ohne Erfolg. Sie fürchten nun um die Mitbestimmung in den neuen Betrieben, denn die alten Strukturen sind durch die Wechsel aufgebrochen.
Von seiner neuen, geringeren Größe erhofft sich HP Enterprise mehr Beweglichkeit. "Unser Unternehmen ist damit so aufgestellt, dass es seinen Zweck erfüllen kann", sagt Meyer. "Wir werden in Zukunft durch kleinere Übernahmen wachsen." Außerdem setze man, wie in der komplexen IT-Branche üblich, auf Partnerschaften.
Im Umfeld des Betriebsrats ist man skeptisch. Der IT-Konzern sei nach einem wahnsinnigen Expansionskurs wieder auf seine ursprüngliche Größe zurückgeschwungen. Die Frage sei, was nun weiter passiere. Wolle man HP Enterprise etwa verkaufen, was in Teilen der Belegschaft befürchtet werde, würden insbesondere in Europa und Deutschland noch einmal Federn gelassen.
Führungsrolle bei Industrie 4.0
Deutschlandchef Meyer betont hingegen, das Deutschlandgeschäft stehe im weltweiten Konzerngefüge nicht schlecht da. "Deutschland ist durchaus die Lokomotive in Europa und weltweit." Es habe hierzulande größere Investitionen gegeben. "Wir haben, im Konzern weltweit in Sachen Industrie 4.0 eine Führungsrolle." Einer der deutschen Geschäftsführer ist inzwischen konzernweit für das Geschäft in der Fertigungsindustrie verantwortlich.
"Wir müssen den Mittelständlern helfen, dass sie den richtigen digitalen Schritt finden", sagte Meyer. HP hat beispielsweise "Virtual Fort Knox", ein Sicherheitskonzept für Unternehmen, mitentwickelt und eine Steuerungssoftware für digitale Prozesse in Fabriken gebaut. "Die Digitale Transformation ist keine Welle, die über einen drüberschwappt", glaubt Meyer. "Jedes Business wird digital." (dpa/rs)