Publikumspreis für Flugrouten-Radar
Die Big-Data-Preisträger 2013
Alle Sieger des Jahres 2013 auf einem Fleck: In den beiden Kategorien "Bestes Big-Data-Projekt" und "Bestes Big-Data-Tool" stellten sich insgesamt 18 Finalisten der Jury und dem Publikum beim "Best in Big Data"-Kongress im September in der Frankfurter Commerzbank-Arena. Der Publikumspreis der rund 200 Teilnehmer ging in der Projektsparte an die "Berliner Morgenpost" mit ihrem "Flugrouten-Radar". Diese App zeigt den Flugverkehr über Berlin, sodass sich Anwohner ein Bild über die aktuelle Lärmbelastung verschaffen können.
Interaktiver Datenjournalismus
Damit hat die "Berliner Morgenpost" eine interaktive Datenjournalismus-Anwendung umgesetzt, die Informationen zu Flügen sowie Flugspurdaten rund um die Hauptstadt auswerten und visualisieren kann. Die Applikation zeigt in einer dreidimensionalen Ansicht Flughöhen und -zeiten sowie Flugzeugtypen mit Lärmberechnungen für alle Flüge über einem Standort. Zudem lassen sich auf Basis einer täglich aktualisierten Datenbank Statistiken abrufen, wie sich die Fluglast über bestimmten Ortsteilen und Gemeinden im Lauf der Zeit entwickelt hat.
Weil die Deutsche Flugsicherung Flugdaten nur rückwirkend für die vergangenen 14 Tage herausgibt und damit Langzeitanalysen unmöglich macht, musste sich die Redaktion eine andere Informationsquelle suchen. Datengrundlage bilden Informationen des Deutschen Fluglärmdienstes, der Radardaten bereitstellt. 96 Prozent aller Flüge lassen sich damit erfassen. Mithilfe der Big-Data-Anwendung können sich Menschen in Berlin und Brandenburg sofort über Nachtflüge, Flugrouten und Fluglärm informieren, ohne lange auf Auskünfte von Behörden warten zu müssen.
Die technische Herausforderung bestand darin, auf Basis einer großen Datenmenge zügig komplexe Geo-Berechnungen auszuführen und die Ergebnisse in 3-D-Ansicht auszuliefern. Die Anwendung ist eine Ruby-on-Rails-Web-Applikation, deren Daten in einer PostgreSQL-Datenbank liegen. Für die Berechnung der komplexen Geo-Informationen kommt eine PostGIS-Erweiterung zum Einsatz. Das Ganze läuft in der Amazon-AWS-Cloud.