Manager lernen Sparen

Die Dienstreise in der Holzklasse

12.10.2009
Von Claus G. Schmalholz und Anne Preissner

Ähnlich moderat sparen die Consultants bei Roland Berger. Um seine Leute trotz Sparprogramm bei Laune zu halten, vereinbarte das Unternehmen mit Air Berlin per Firmenkontrakt eine bevorzugte Beförderung. Alle Berger-Berater erhielten die "topbonus Gold Card", die lieb gewonnene Privilegien wie Fast Lane beim Sicherheitscheck und Priority Boarding bietet.

Alles Annehmlichkeiten, auf die Stefan Teuchert, Chef des Großkundenvertriebs bei BMW, verzichten muss. Denn in der IndustrieIndustrie, wo die Umsatzrückgänge derzeit brutal ins Kontor schlagen, geht es deutlich härter zu. Erstaunlicherweise mag der Mann darüber gar nicht jammern. Wie viele andere Manager reagiert Teuchert auf die Krise, indem er seine Arbeitsweise den veränderten Bedingungen anpasst - und einfach weniger verreist. "Früher sind wir schon mal kurzfristig nach Frankfurt geflogen, um einen Kunden zu treffen, heute überlegen wir uns zweimal, ob das Treffen wirklich nötig ist", sagt er. Top-Firmen der Branche Industrie

Seinen Terminkalender belegt der Automanager heute sechs bis acht Wochen im Voraus und damit doppelt so lange wie vor der Krise. Bei seinen Kunden, den Fuhrparkleitern der Unternehmen und den Experten der Leasinggesellschaften, stößt der neue Arbeitsstil auf volles Verständnis. "Da drängt keiner auf einen schnellen Termin, weil ja alle sparen müssen und jeder irgendwelche Zusatzaufgaben bekommen hat."

"Persönlicher CO2-Verbrauch hat sich halbiert"

Teuchert kann den neuen Zeiten durchaus auch positive Seiten abgewinnen: "Ich arbeite jetzt viel prozessorientierter und reise dadurch nur noch halb so viel durch die Gegend. Im Schnitt bin ich nun nur noch einen Tag pro Woche unterwegs."

Dass die konzernweiten Sparprogramme einen Wandel zum Besseren bewirken können, glaubt auch Guido Häring, Chef der Sparte Customer Service & Support bei MicrosoftMicrosoft. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Zur Startseite