Burnout vermeiden
Die Generation Y braucht Ihren Schutz
Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Goodnow empfiehlt außerdem, die Digital Natives regelmäßig mit neuen, interessanten Projekten zu versorgen, die auch über die Grenzen der täglichen Aufgaben hinausgehen können. Denn einige Mitarbeiter (nicht nur Millennials) könnten von der Monotonie des Arbeitsalltags gelangweilt sein und hierdurch zu neuer Motivation gelangen.
Wie Jayne Mattson, Senior Vide President bei der Karriere-Beratung Keystone Associates, betont, sollten Führungskräfte auf ihre Mitarbeiter eingehen und auf erste Warnzeichen für ungesunden Stress oder einen Burnout erkennen: "Das Management muss sich um seine Mitarbeiter kümmern und darum, was in deren Leben los ist - und zwar auf freundliche und unaufdringliche Art und Weise. Durch Fragen wie 'Wie war Ihr Wochenende?' oder 'Welche Pläne haben Sie für den Urlaub?' können Unterhaltungen entstehen, aus denen Führungskräfte 'lesen' können, ob Ihre Mitarbeiter zu viel arbeiten oder gar freiwillig auf ihren Urlaub verzichten."
Um der Unternehmenskultur Glaubwürdigkeit zu verleihen, so Mattson weiter, sollten Entscheider mit guten Beispiel voran gehen und ihren Mitarbeitern zeigen, dass das Unternehmen sich um ihr Wohlergehen sorgt: "Etablieren Sie eine Kultur die dazu ermutigt, den Schreibtisch zu verlassen, frei zu nehmen und sämtliche Firmen-Benefits zu nutzen."
- Die Generation Y ...
... hat eine andere Einstellung zu Arbeit und stellt Personaler und Führungskräfte vor neue Herausforderungen. - Katja Loose, Hamburger Management- und Karriereberaterin, ...
empfiehlt: "Regelmäßige Feedback-Gespräche sind eine wirksame Möglichkeit, Generationenkonflikte zu entschärfen und sich gegenseitig besser zu verstehen." Sie hat zehn Ratschläge in petto: ... - Bereiten Sie sich inhaltlich und persönlich optimal vor:
Was ist Ihre Zielsetzung? Was möchten Sie positiv oder kritsch zurückmelden? - Verpacken Sie das Feedback als Geschenk:
Nehmen Sie eine wertschätzende Haltung ein, dann kommt Ihre Botschaft an. - Seien Sie fair:
Kritisieren Sie nie den Menschen als Ganzes, sondern nur den Aspekt, der Sie stört. - Keine Angst vor Tränen:
Der Ypsiloner kann oft schlecht mit Kritik umgehen. Mit Gelassenheit und Verständnis für die neue Generation meistern Sie auch schwierige Themen. - Schließen Sie nicht von sich auf andere:
Erklären Sie dem jungen Mitarbeiter ungeschriebene Gesetze und Verhaltensregeln im Unternehmen - wenn nötig immer wieder neu. - Eigenverantwortung durch Fragen
Bringen Sie Ihren Youngster in Eigenverantwortung, indem Sie ihn durch Fragen lenken und ihn selbst passende Lösungen finden lassen. - Ziele und Leitplanken
Geben Sie Ziele und Leitplanken vor, aber lassen Sie Ihren Mitarbeiter den Weg dorthin möglichst frei gestalten. - Talente aufspüren
Konzentrieren Sie sich auf die Talente, denn da liegt das Potenzial: Fragen Sie nach Hobbys und Interessen des Ypsiloners, um mehr über seine Begabungen zu erfahren. - Definieren Sie Ihre Rolle als Vorgesetzter:
Wollen Sie zum Beispiel Leuchtturm, Herbergsvater, oder Mutter Courage für den jungen Menschen sein? - Nicht von oben herab
Bleiben Sie auf Augenhöhe und halten Sie die bekannten Feedback-Regeln ein: zeitnahe Rückmeldung, ICH-Botschaften, konkret und konstruktiv formulieren!
Der wachsende Druck auf die Generation Y
Einige Studien haben gezeigt, dass die Generation Y bei der Arbeit keine anderen Ziele verfolgt als die Generationen vor ihnen. Und doch könnten sich Vorgesetzte schwer tun, eine Beziehung zu den Millennials aufzubauen, wie James Goodnow erläutert: "Digital Natives weisen eine Tendenz dazu auf, Verantwortung in vielerlei Bereichen zu übernehmen - auch außerhalb der Arbeitsumgebung. Das könnte Vorgesetzte älterer Generationen irritieren. Unternehmen sollten deshalb ihre Führungskräfte schulen und sie dazu bringen, zu verstehen, dass Millennials in vielen Fällen abseits des Büros beschäftigter sind, als die Mitarbeiter früherer Generationen."
Jayne Mattson weist unterdessen auf den wachsenden Druck hin, der auf der Generation Y lastet: "Die Kosten für Bildung sind wesentlich höher, die meisten sind schon beim Einstieg in den Job verschuldet. Wenn ihnen dann klar wird, wie lange es dauert bis alles abbezahlt ist, sparen die meisten an Dingen, die sie wirklich gerne tun würden - etwa in der Stadt leben oder reisen." Heißt im Klartext: Manager sollten demnächst vielleicht ein Training zum "Millennial Mindset" erhalten um besser verstehen zu können, dass die meisten Digital Natives mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind, als damit, die Karriereleiter hochzuklettern. "Für Vorgesetzte und Manager ist es wichtiger denn je, den zunehmenden Druck auf die Generation Y zu verstehen", so Goodnow.
Auch Pat Hume, CCO bei iPass, sieht beim Management von Millennials Besonderheiten: "Sie sind die Generation mit der bislang besten Bildung und beginnen Jobs mit einem größeren Bewusstsein für Erfordernisse und Notwendigkeiten. Es ist wichtig, dieses Bewusstsein weiter zu stärken und ihnen - wenn möglich - die Verantwortung für kreative und fordernde Projekte zu übertragen."
Und wenn Sie in ihrem Unternehmen selbst keinen Sinngehalt finden sollten, hat "America’s Techiest Lawyer" einen guten Tipp für Sie: "Lehnen Sie sich zurück und lassen sie ihn sich von den Millennials zeigen. Geben Sie Ihnen die Freiheit, sich zusammen zu finden und Verbesserungsvorschläge einzubringen. So beweisen Sie Ihren Digital Natives, dass Sie ihnen vertrauen und sie unterstützen. Das könnte übrigens auch ein großartiger Weg sein, um die Führungskräfte der Zukunft heran zu ziehen."
- Generation Y
Im Jahr 2020 wird jeder Zweite ein Angehöriger der Generation Y sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Freelancernetzwerks Elance-oDesk. - Generation Y
Schon heute stammt jeder dritte Chef aus den Reihen der Generation Y, in zehn Jahren sieht sich die Hälfte der Befragten in einer Führungsposition. - Generation Y
Die Generation Y bindet sich nicht für Jahre oder gar Jahrzehnte an Arbeitgeber. 56 Prozent der zwischen 1977 und 1998 Geborenen bleiben nicht einmal drei Jahre bei einem Unternehmen. - Generation Y
Insgesamt 42 Prozent der Studienteilnehmer halten Loyalität zum Arbeitgeber für überholt. - Generation Y
Bei der Jobsuche zählen für die Generation Y diese fünf Themen: - Generation Y
Oberste Priorität hat für die zwischen 1977 und 1998 Geborenen ein gutes Team (56 Prozent). - Generation Y
Ebenso wichtig ist der Generation Y eine spannende Tätigkeit (56 Prozent). - Generation Y
An dritter Stelle steht das Verdienstpotenzial, das für jeden Zweiten Priorität hat. - Generation Y
Für 31 Prozent der Befragten liegt die Priorität bei der Stellenwahl auf einem klaren Karrierepfad. - Generation Y
Neun Prozent ist bei der Stellensuche das Ansehen des Unternehmens wichtig.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation cio.com.