CIO Fritz über Prozessgetriebenes Outsourcing
Die Outsourcing-Strategie von Tchibo
Steter Kontakt zu den Key Usern
Dabei sind die Kommunikationswege so ausgelegt, dass Neuerungen und Veränderungen sowohl vom Management (Innovationszirkel Masterplan) und von den IT- und Prozessverantwortlichen als auch vom End-User des Kunden (Key-User-Gespräche) initiiert werden können. Insofern bildet das Gremiengerüst die Gesamtheit der Prozessbeteiligten ab und ist ein zentrales Instrument für das Alignment von Geschäftsanforderung und IT-Strategie.
Ein fixer Vertrag mit festgelegten Dienstleistungen wird den sich ständig ändernden Anforderungen eines agilen Unternehmens nicht gerecht werden. Um der permanenten Anpassung und Innovation der IT-Prozesse und Dienstleistungen auch auf der finanziellen Seite Rechnung zu tragen, wurde ein flexibles Vertrags-Management etabliert, das die jeweils neuesten IT-Entwicklungen in Form von Vereinbarungen umsetzt.
"Traditionelle Outsourcing-Modelle, die allein auf die Senkung der IT-Kosten zielen, reichen vielen Unternehmen nicht mehr aus", sagt Stefan Freyer, Vorstand der Info AG. Angesichts immer kürzerer Innovationszyklen komme der Innovations- und Anpassungsfähigkeit der IT eine immer wichtigere Rolle zu. "Innovative Unternehmen müssen ihre IT von der Unterstützungsfunktion zur Basis neuer Geschäftsmodelle und -prozesse weiterentwickeln, sie vom Kostenfaktor zum Business-Enabler transformieren." Für Outsourcer ergebe sich daraus die Notwendigkeit, sich über reine Kosteneinsparungen hinaus ihren Kunden mit neuen Vertragsangeboten als Innovationspartner anzudienen.
"PGO ist kein fertiges Korsett"
Das zusammen mit Tchibo entwickelte prozessgetriebene Outsourcing hält er für übertragbar auf andere Outsourcing-Partnerschaften. Dabei lägen die Vorteile des Modells nicht in den einzelnen organisatorischen, personellen oder technischen Komponenten: "Erst die Kombination der bereits erprobten Bausteine ist es, die das prozessgetriebene Outsourcing zu einer Schablone für Innovationspartnerschaften macht", sagt Vorstand Freyer. PGO sei aber kein fertiges Korsett, in das sich die Anforderungen des Kunden zwängen ließen. "Es handelt sich um ein Maßnahmenpaket, das sich flexibel an die jeweiligen Geschäftsprozesse und Anforderungen eines Kunden anpassen lässt", ist sich Freyer sicher.
Um das Modell auf andere Partnerschaften zu übertragen, müssten aber sowohl Auftraggeber als auch Dienstleister bereit sein, neue Wege zu gehen. Das Schlüsselwort heißt hierbei "Vertrauen". "Der Kunde muss bereit sein, einen Teil seiner Prozessverantwortung in die Hände des Dienstleisters zu legen und sein Unternehmen organisatorisch und personell auf die Kooperation umzustellen", resümiert der Vorstand
der Info AG.