Experten warnen und geben Tipps
Die schlimmsten Fehler in BI-Projekten
Unternehmen investieren schon heute viel Geld in BI-Software, BI-Cloud-Lösungen und seit einiger Zeit auch in mobile Anwendungen wie Apps oder sogar Social BI. Doch mit all den vielen neuen BI-Anwendungen nehmen auch die Risiken zu. Manche ProjekteProjekte scheitern, weil die BI-Lösungen nicht zum Unternehmen und dessen Anforderungen passen oder weil die Anwender diese ToolsTools nicht gut genug verstehen, um sie richtig einzusetzen. Alles zu Projekte auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de
Um kostspielige Fehler zu vermeiden und das Beste aus BI-Lösungen herauszuholen, hat die Autorin Jennifer Lonoff Schiff für cio.com eine Liste mit den neun häufigsten Fehlern zusammengestellt. Sie führt die Irrtümer auf, die Unternehmen häufig unterlaufen, wenn sie BI-Lösungen auswählen und implementieren, nennt aber auch Wege, wie Pannen verhindert werden können.
- BI-Projekte: Die schlimmsten Fehler
Bei der Einführung von Business-Intelligence-Software kommt es häufig zu bösen und kostspieligen Pannen. Lesen Sie hier, welche Fehler Unternehmen machen und wie sie vermieden werden können. - Fehler 1: Unternehmen haben keinen BI-Plan
Erstaunlicherweise haben viele Unternehmen bei der Einführung einer BI-Software keine exakte Vorstellung, was sie damit erreichen wollen. Experten raten deshalb, mit einer konkreten Fragestellung zu beginnen, die besonderen Anforderungen zu verstehen, und diese Probleme mit einer maßgeschneiderten BI-Anwendung zu lösen. - Fehler 2: IT-Abteilungen übergehen die Anwender
IT-Abteilungen neigen dazu, die Anwender bei der Projektplanung nicht in die Entscheidungen miteinzubeziehen. Selbst die besten BI-Anwendungen sind aber nutzlos, wenn sie nicht an das Unternehmen angepasst werden, und bei den Nutzern keine Akzeptanz durch Information und Schulung geschaffen wird. - Fehler 3: Sicherheitsaspekte werden ignoriert
Bei BI-Einführungen kommt es immer wieder vor, dass Firmen in ihren Planungen Datenschutz, Sicherheitsanforderungen und Daten-Management nicht berücksichtigen. - Fehler 4: Sinnlose Anwendungen und fehlende Integration
BI-Anbieter locken Kunden mit allerlei Schnickschnack wie grafisch aufbereitete Berichte, schicke Analysen, Visualisierungen oder Kennzahlen- und OLAP-Auswertungen. Dabei übersehen die Käufer das Wichtigste, nämlich die Integration der Software, beispielsweise in die Office-Welt. Betriebe entscheiden sich gerne für mächtige und monolithische BI-Anwendung, die aber nicht schnell anpassungsfähig sind und mit neuen Anforderungen im Unternehmen nur schwer Schritt halten können. Experten raten daher zu agilen und schnellen BI-Applikationen, die auch zukünftigen Anforderungen gewachsen sind. - Fehler 5: Unflexible BI-Lösung auswählen
Betriebe entscheiden sich gerne für mächtige und monolithische BI-Anwendung, die aber nicht schnell anpassungsfähig sind und mit neuen Anforderungen im Unternehmen nur schwer Schritt halten können. Experten raten daher zu agilen und schnellen BI-Applikationen, die auch zukünftigen Anforderungen gewachsen sind. - Fehler 6: Mobile Anwendungen vergessen
Manche Firmen vergessen bei BI-Anwendungen, auch über mobile Lösungen nachzudenken. Experten weisen aber darauf hin, dass manchmal knappe Auswertungen, die über das Smartphone oder Tablet verfügbar gemacht werden, von größerem Nutzen sind als seitenlange Berichte. - Fehler 7: Überstürzte Implementierung
Unternehmen sollten sich für die BI-Einführung ausreichend Zeit nehmen. Wer BI-Lösungen zu schnell implementiert, kann, wie viele Projekte zeigen, böse Überraschungen erleben. Geduld, so der Expertenrat, ist deshalb eine wichtige Tugend. - Fehler 8: Fehlendes Schulungsbudget und schlechtes Mitarbeiter-Training
Projektverantwortliche, die BI-Software einführen, machen bisweilen den Fehler, das gesamte Budget für die BI-Lösung auszugeben und keine Gelder für die Schulung einzuplanen. Weil aber BI-Anwendungen inzwischen sehr komplex sind, sind intensive Trainingsmaßnahmen der Angestellten unumgänglich. Nur so können die Tools optimal genutzt werden. - Fehler 9: BI-Daten nicht nutzen
Es gibt tatsächlich Firmen, die Berichte, Grafiken und Auswertungen des BI-Systems einfach in einer Schublade verschwinden lassen, anstatt sie für das Unternehmen und den wirtschaftlichen Erfolg einzusetzen. BI-Lösungen sollten aber nicht Selbstzweck sein, sondern genutzt werden, um mehr über die Kunden zu erfahren, deren Wünsche besser vorherzusagen und somit mehr Umsatz zu generieren. Mit einer guten Auswertung lassen sich Entscheidungen besser und mit mehr Hintergrundinformationen fällen.
Fehler 1: Unternehmen haben keinen konkreten BI-Plan
Scott Schlesinger von Capgemini empfiehlt Unternehmen, sich nicht überstürzt für eine BI-Anwendung zu entscheiden, vor allem wenn sie keine expliziten Anwendungsszenarien haben, für die sie die BI-Tools einsetzen wollen. "Der größte Fehler ist es, sich zu früh festzulegen, bevor überhaupt klar ist, was das Unternehmen damit erreichen will", erklärt der BI-Experte. Die Begründung: Firmen verdienen keinen Cent mit der Software, sondern nur mit den Ergebnissen, die sie liefert. Betriebe, so sein Rat, sollten also vorab genau festlegen, wofür sie BI einsetzen und aus welchen Daten sie Informationen für welche Anwendungen ziehen wollen.
Charles Caldwell von Logi Analytics stimmt Schlesinger zu. Der größte Fehler ist seiner Meinung nach, eine "allgemeine BI-Anwendung" zu kaufen und keine auf ein bestimmtes Problem zugeschnittene. "Viele suchen nach einer Wunderwaffe, mit der sie jedes Problem lösen können, und vergessen dabei, die anstehenden Fragen zu beantworten. Das ist der Grund, weshalb so viele BI-Projekte scheitern", sagt Caldwell und rät, mit einer konkreten Fragestellung zu beginnen, die besonderen Anforderungen zu verstehen und diese Probleme mit einer maßgeschneiderten BI-Anwendung zu lösen.