Audi
Digitale Modelle beschleunigen Prozesse
Entsprechend der Audi-2015-Strategie will der Ingolstädter Autobauer seinen Fahrzeugverkauf von rund 830000 im vergangenen Jahr auf eine Million im Jahr 2008 steigern. „Das bedingt einen ständigen Innovationsprozess bei Standorten, Modellen und Derivaten“, erläutert Audi-CIO Klaus Straub. „Denn Umsatzsteigerung heißt, dass wir schneller, billiger und qualitativ besser werden müssen. Das geht nur durch Effizienz und Steigerung der Effektivität im Prozess.“ Auf die Audi-IT hat das konkrete Auswirkungen: IT im Prozess bedeutet für Straub, die technologischen Möglichkeiten, die etwa Service-orientierte Architekturen (SOA), Funketiketten (RFID) oder auch IT-Security eröffnen, sehr schnell in stabile Applikationen und Prozesse umzusetzen.
IT im Prozess heißt für Straub aber auch Umdenken: „IT-Organisationen müssen sich wandeln. Sie waren jahrelang auf die Kostenecke fixiert; jetzt muss der Fokus wieder auf Qualität, Zeit und Umsatz liegen“, ist er überzeugt. Diese Ziele erreicht der Autobauer, indem er seit Ende der 1990er-Jahre auf die virtuelle Absicherung seiner neuen Modelle setzt. Sie ist ein wesentlicher Faktor der Innovationsstrategie des Unternehmens – und bedeutet möglicherweise sogar das Aus für die Erlkönige, die getarnten neuen Modelle.
Für den Erlkönig hatten die Entwickler in der Vergangenheit physische Modelle in unterschiedlichen Varianten gesetzt. Damit kontrollierten sie beispielsweise die Geometrie, die Baubarkeit, aber auch die verschiedenen Funktionen eines Fahrzeugs. Inzwischen übernehmen Computersimulationen diese Aufgabe. Für Audi ist diese virtuelle Absicherung eine InnovationInnovation an sich, weil moderne IT zur virtuellen Abbildung von physischen Modellen am Computer eingesetzt wird. Sie ist aber gleichzeitig eine Konsequenz innovativen Handelns. Denn sie dient der Qualitätssicherung in der Entwicklung innovativer Fahrzeugprodukte. Alles zu Innovation auf CIO.de
Jeden fünften Euro gespart
Audi erhofft sich damit, ein Derivat bis zu zehn Prozent schneller zu entwickeln und 20 Prozent an Kosten zu sparen. Das ist gerade in Hinsicht auf die Langfrist-Pläne für 2015 sehr wichtig. Doch noch haben die Digital- Mock-Up (DMU)-Modelle die physischen nicht ganz ersetzt. Sie spielen jedoch eine wichtige Rolle bei deren Konstruktion. Ziel ist es, die Zahl physischer Modelle zu reduzieren.