IT-Manager wetten

Digitalisierung rettet die Energiewende



Ralf Werner ist Head of IT Management bei Open Grid

Europe.

Ein nicht zu vernachlässigender Zusatzeffekt bei diesem Ansatz besteht darin, dass sich große Investitionen in neue Backbone-Strom-Infrastruktur (wie Stromtrassen etc.) dadurch größtenteils vermeiden lassen. Damit ergibt sich erst die Möglichkeit, sehr zeitnah eine grüne Energieversorgung flächendeckend abzubilden, da andernfalls Jahrzehnte für Planung, Genehmigung und Bau der neuen Trassen ins Land gingen.

Offene Plattformen

Das digitale Element bei dieser Sektorenkopplung besteht darin, dass für eine zentrale Steuerung dieses Energiekreislaufs eine offene Prozess- und Datenplattform etabliert wurde. Mit dieser offenen Plattform lassen sich neben der Steuerung der operativen Geschäftsprozesse (Energie­daten-, Regelenergie- und Speicher-Management) auch Analysen, Prognosen, Netzzustände und Verbrauchsverhalten basierend auf dezentral eingebauter Sensorik und öffentlich zugänglichen Marktinformationen erstellen.

Die Offenheit der Plattform ermöglicht, dass sie von allen Prosumern und weiteren Marktteilnehmern (Stadtwerke, Energieversorgungsunternehmen, Industriekunden) genutzt und weiterentwickelt werden kann.

Energiesystem 2023 auf Basis der Blockchain-Technologie (2022 bis 2023 ff.)

Dezentralisierung und digitale Sektorenkopplung schaffen also die Voraussetzungen für ein sich selbst steuerndes Energiesystem, das nahezu ohne regulatorische Prozesse und Vorgaben auskommt. Dieses Energiesystem lässt sich über Blockchain-Technologie diskriminierungsfrei bauen und betreiben.

Zentrale Steuerungseinheit in diesem Energie­systemEnergie­system ist der "Energy-Coin", der die Währung des Systems auf der "Energy-Blockchain" darstellt. Über ihn sind die Erzeugung, der Handel und der Verbrauch von Energie vollständig abbildbar. Top-Firmen der Branche Energie u. Rohstoffe

Unabhängig von der Energie-Art (Strom, Gas etc.) erhält der Energie-Einspeiser (Kraftwerk, Solarpanel, Windpark; Produzent/Prosumer) Energy-Coins über einen Smart Meter gutgeschrieben. Der Besitz eines Energy-Coins hat das Recht, eine definierte Energiemenge (zum Beispiel eine Kilowattstunde) in einer Energie-Art der Wahl zu entnehmen.

Bei der Entnahme werden die zuvor generierten Energy-Coins wieder verbraucht. Der Einspeiser von Energie kann seine Energy-Coins entweder als Prosumer selbst wieder verbrauchen (beispielsweise durch autonomes Fahren, Kühlschrank oder Fernseher) oder sie an andere Marktteilnehmer weiterverkaufen, welche sie anschließend verbrauchen. Dieser Handel von Energy-Coins erfolgt vollständig auf der Energy-Blockchain. Eine Messung der Erzeugung/Einspeisung und des Verbrauchs/derAusspeisung erfolgt über Smart Meter.

Anreizmechanismen

Als Anreizmechanismus zur Stabilisierung der Netze fallen bei jeder Erzeugung beziehungsweise Vernichtung von Energy-Coins (geringe) Netznutzungsgebühren an. Wenn zum Beispiel in einer dezentralen Region ein Energie-Engpass auf­tritt, so wird die Gebühr für die Energie-Einspeisung vom Netzbetreiber reduziert (auch ins Negative) und für die Ausspeisung erhöht.

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Foto: cio.de

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