Fehlende Motivation
Ein Drittel der Manager ist frustriert
Immerhin: Zwei Drittel der Führungskräfte im unteren und mittleren Management in Deutschland sind motiviert bei der Arbeit und bringen gute Leistungen. Im Vergleich zu anderen Ländern sind das zehn Prozentpunkte mehr. Das ist das Ergebnis der Studie „Engagement matters“ des Beratungsunternehmens Hay Group. Dabei wurden 3000 Angehörige des unteren und mittleren Managements sowie 300 CEOs und Top-Führungskräfte in sechs Ländern (Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Spanien, Deutschland, Saudi-Arabien) befragt.
Der Untersuchung zufolge glauben Vorstände und Top-Manager (40 Prozent), dass vor allem sie selbst für die Mitarbeitermotivation verantwortlich sind. Damit unterschätzt die oberste Führungsriege deutlich die Bedeutung der direkten Vorgesetzten für die Mitarbeitermotivation. Der Grund: Nur neun Prozent der Befragten nennen Vorstand und Top-Management als wesentliche Motivatoren. Für rund ein Drittel tragen vor allem ihre direkten Vorgesetzten entscheidend zur persönlichen Motivation bei.
Knapp ein Fünftel der deutschen Manager ist bereit, überdurchschnittlich viel zu leisten. Allerdings fühlen sie sich von ihrem Arbeitgeber daran gehindert und sind daher entsprechend frustriert. Damit liegt Deutschland allerdings deutlich unter dem Durchschnittswert aller Länder (27 Prozent). Genauso wie überall anders auf der Welt sind allerdings etwa 15 Prozent der Mitarbeiter des mittleren und unteren Managements desinteressiert an ihrem Job.
„Wenn man bedenkt, dass Personalkosten in vielen Unternehmen einen erheblichen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen, liegt hier noch ein gewaltiges Potenzial“, sagt Klaus Mittrop, Senior Vice President der Hay Group. Die Studie zeige, dass Firmen mit motivierten und entsprechend befähigten Mitarbeitern deutlich bessere Ergebnisse erzielen als Unternehmen, die nur auf Engagement achten.