Einführung Windows 7

Ein Drittel der Software rausgeschmissen

28.03.2012
Von Nicolas Zeitler

Dass die Software-Landschaft bei diesem Unterfangen um mehr als ein Drittel schrumpfte, hat seinen Grund in der bisherigen Vielfalt. Die entstand mit dem schnellen Wachstum des Unternehmens. "Aon hat in den vergangenen Jahren einige Unternehmen übernommen. Durch die Zukäufe kam vieles an neuer Software zusammen. Jedes übernommene Unternehmen brachte seine eigenen Applikationen mit", sagt Willebrand.

20.000 Einträge in der Software-Datenbank

Ein weiterer Grund dafür, dass die Software-Landschaft im Laufe der Jahre wuchs, ist das Geschäft des Versicherungsmaklers. Aon ist Partner vieler großer Versicherungsunternehmen. Diese übermitteln dem Makler ihre Tarifmodelle. Zum Teil erhielten bisher einzelne Mitarbeiter von den Versicherern Datenträger mit den Tarifen und installierten sie dezentral auf ihren Rechnern.

Einen neuen Standard-Client mit demselben Software-Paket für alle Mitarbeiter konnte Willebrand deshalb nicht ohne weiteres ausrollen. Denn während mancher für die Arbeit mit seiner Versicherungs-Software noch den Internet Explorer 6 von Microsoft brauchte, konnten Kollegen mit anderen Aufgaben schon mit Version 8 arbeiten.

Damit nach der geplanten Bereinigung der Software-Landschaft niemand beim Arbeiten behindert würde, war also einige Vorarbeit nötig. Zunächst machte die IT eine automatische Aufnahme der auf allen Clients verwendeten Software. Das System Empirum spuckte rund 20.000 Einträge aus. Anschließend fanden Treffen zwischen IT und den einzelnen Abteilungen statt. "Dort haben wir abgefragt, mit welchen Programmen die Leute wirklich arbeiten", sagt Willebrand. Über zwei Monate erstreckte sich dieser Aufnahmeprozess.

Kompatibilität von Browsern, Treibern und Office-Versionen prüfen

Dass eine bestimmte Software nicht mehr benötigt wird, war in den wenigsten Fällen leicht zu entscheiden. Manche Mitarbeiter sagten, sie seien angewiesen auf bestimmte Versionen des Java-Clients oder ein bestimmtes Patch von Microsoft. Andere gaben zu Protokoll, einen speziellen Oracle-Treiber zu verwenden. Welche Datenbank sich über welchen Client bedienen ließ - das Team von Willebrand musste es einzeln ausprobieren. Jegliche betreute Software war auf die Kompatibilität mit Windows 7 zu überprüfen - Treiber, Browser und verschiedene Versionen von Microsoft Office. "Es ging dabei zum Teil um ganz triviale Dinge, aber es war aufwendig", sagt Willebrand. Ein halbes Jahr dauerten die Tests und das anschließende Eindampfen der Software.

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