Karriere am Golf
Ein Schwabe in Dubai
Gibt es Konkurrenten, die Ihnen das Leben schwer machen?
Ich bin ein Sonderfall. Wir arbeiten an so speziellen Projekten, dass wir kaum Konkurrenz haben.
Das klingt nach einer komfortablen Monopolstellung.
Das klingt zwar krass, aber in einer gewissen Art und Weise haben wir tatsächlich eine Monopolstellung. Das trifft aber nur für eine Handvoll von Projekten zu, die es auch nur alle paar Jahre gibt. Da kann es schon vorkommen, dass der Auftraggeber sagt: Das ist etwas, das geht fast nur mit dem Waimer.
Bezieht sich das eher auf Ihre Kuppelkonstruktionen oder den Jachtbau?
Es gibt hier 20 oder 30 Hersteller, die Kuppeln bauen, aber die sind dann nicht so groß. Die betreuen meistens Projekte, um die wir uns gar nicht bemühen, weil dafür unsere Technologie zu teuer ist. Unsere Technologie macht erst Sinn ab einer gewissen Größe und ab einem gewissen Qualitätsanspruch. Wenn einer seine Kuppel nicht einfach weiß anpinseln will, sondern noch ein Mosaik aus teuren Fliesen darauf soll oder Gold, dann kommen wir ins Spiel.
Was ist gegenwärtig Ihr aufregendstes Projekt?
Wir bauen gerade die größte Uhr der Welt. Da ist allein einer der Uhrzeiger ein 70-Fuß langer Schiffsrumpf. 23 Meter lang und dreieinhalb Meter breit ist der Minutenzeiger aus Kohlefaser. Ein Minutenzeiger verschlingt allein zwei Tonnen an Kohlefasern.
Wo soll diese Uhr gebaut werden?
In Mekka. Da entsteht gerade der sogenannte Dokkae Tower. Die ersten 400 Meter des Turms werden in Beton gebaut, da sollen Wohnungen, Hotels und Apartments rein. Dann kommen weitere 200 Meter, und da kommen wir ins Spiel. Dieser Teil wird aus Stahl und Kompositmaterialen gebaut, um Gewicht zu sparen. Das Ganze soll mit 10.000 Quadratmeter 24-Karat-Goldfliesen verkleidet und von 700.000 LED-Lichtpunkten illuminiert werden. Fast ganz oben kommt dann diese gewaltige Uhr rein, mit einem Zifferblatt zu allen vier Seiten. Ein bisschen hat man sich am Big Ben orientiert, aber das wird dann die größte Uhr der Welt sein. Das ist richtig verrückt.