Karriere am Golf
Ein Schwabe in Dubai
Klingt so, als hätten Sie nur gute Erfahrungen gemacht.
Auf jeden Fall habe ich wesentlich weniger Probleme als etwa in Malaysia. Dubai ist wesentlich effizienter. Wenn man hier zum Beispiel seinen Führerschein umschreiben lassen will, hat man den zehn Minuten später in der Hand, ein Visum für einen Freund oder Verwandten dauert 20 Minuten. Versuchen Sie das mal in Deutschland!
Was für einen Ruf haben Deutsche in Dubai?
Eigentlich einen sehr guten, einen wesentlich besseren etwa als die Engländer oder die Amerikaner. Die Engländer und Amerikaner haben hier schon früh Geschäfte gemacht und den einen oder anderen übervorteilt. Diese Erfahrungen haben die Emiratis mit Deutschen noch nicht so gemacht. Außerdem mögen sie deutsche Autos, Mercedes, Porsche oder BMW, das sind gute Marken. Die Deutschen haben ein gutes Image.
Und haben Sie den deutschen Geist schon in Ihre Firma getragen?
Nein, ich würde eher sagen, meine Mitarbeiter haben eine östliche Mentalität. Vor allem haben wir Inder und Philippinos, ich habe unterdessen auch einige Deutsche im Managementbereich. Jede Gruppe hat ihren Michael Jordan, also ihren Leistungsträger. Aber natürlich gibt es auch Leute, die fast zum Arbeiten getragen werden müssen. Das ist ein konstanter Prozess, die Leistungsträger zu halten und die Faulen auszusortieren.
Kann man diese Auswahl nicht vor der Einstellung treffen?
Nein, das ist wegen der Visa-Gesetze nur bedingt möglich. Man beantragt und bezahlt hier ein Visum für drei Jahre, wenn man einen neuen Mitarbeiter aus Indien oder den Philippinen einstellt. Wenn sich dann herausstellt, dass der zwar im Telefon toll klang, aber tatsächlich eine Pflaume ist, dann kann man den wohl nach Hause schicken, aber das Geld für das Visum ist futsch.
Aber insgesamt sind Sie zufrieden?
Dubai hat Dampf, da ist einfach ein Leistungsdruck da. Der Output meiner Leute ist insgesamt gut.