CIO Auf- und Aussteiger


Karriere am Golf

Ein Schwabe in Dubai

08.12.2008
Von Karsten Langer

Und in Dubai floriert der Betrieb?

Ach wissen Sie, mein Bruder Max und ich haben vor zwei Jahren angefangen, genauer gesagt am 29. Mai 2006. Mittlerweile sind wir 350 Leute. Da bleibt nicht viel Zeit zum Verschnaufen.

Warum gerade Dubai?

Das Geschäft mit den Golfstaaten ist immer wichtiger geworden, deswegen sind wir nach Dubai gegangen. Wir haben damals schon von Malaysia aus für das Emirates Palace Hotel die 120 Kuppeln aus Kompositmaterialien hergestellt, dafür brauchten wir 190 Container, um die mit dem Zubehör zu verschiffen. 80 Prozent meiner Auftragseingänge kommen aus dem Bereich Architektur. Insgesamt sind die Produktionskosten und Standortkosten in Dubai höher, aber wir sparen Import- und Frachtkosten. Außerdem Reisekosten, weil meine Kunden jetzt vor Ort sind und ich nicht mehr so viel fliegen muss.

Seit wann machen Sie in Dubai Geschäfte?

Seit fast 20 Jahren. Gerade in der letzten Zeit ist mir klar geworden, wie viel Potenzial in dem Land steckt. Dubai ist das Singapur oder Hongkong des Mittleren Ostens. Gegenwärtig arbeiten wir aber mehr in Abu Dhabi. Dort haben wir zwar nicht so viele ProjekteProjekte, aber dafür seriösere, das ist mehr High-End, so wie das Emirates-Palace, das Ministry for Foreign Affairs und die Scheich-Zayed-Moschee. In Dubai sieht zwar alles proper aus, aber wenn Sie an die Wand klopfen, ist dann doch Pappmaché. Das ist nicht unser Stil. Alles zu Projekte auf CIO.de

Und das ist in Abu Dhabi anders?

Da ist Marmor noch Marmor und Granit noch Granit. Die großen Projekte dort sind solider. Es ist ja allgemein bekannt, dass Abu Dhabi wesentlich mehr Kapital hat als Dubai.

Gab es in Dubai Schwierigkeiten, als Sie Ihr Unternehmen gegründet haben?

Ganz glatt ist das nicht über die Bühne gegangen. Ich wollte mich ja unbedingt außerhalb der Freihandelszone niederlassen. Wenn man im Land ein Unternehmen gründet, muss das Unternehmen mehrheitlich in der Hand eines Einheimischen sein. Das Schwierigste ist, einen Partner zu finden, der vertrauenswürdig ist und gute Verbindungen hat.

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