Zwischen Rechenzentrum und Aufnahmestudio

Ein Tag im Leben eines CIO

12.07.2012
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.

"Der Brand wurde am 13. August 2011 um 22:37 Uhr entdeckt", erinnert sich König. "Und trotz der späten Stunde waren innerhalb von 30 Minuten 100 Mitarbeiter vor Ort, inklusive des Finanzvorstands." Zu dem Zeitpunkt hatte der Sender zwei Live-Sendungen laufen und der gesamte Sendebetrieb war in Gefahr. "Die Feuerwehr Unterföhring war in Null komma nix hier und hat sehr professionell gehandelt", so König lobend weiter. Die Feuerwehr hätte die gesamte Technik mit Folien abgedeckt, so dass die Löscharbeiten keinen Schaden verursachten.

Playout Center nicht in Gefahr

Auch das Herz des Senders, das so genannte "Playout Center" (eine Art riesiges "iTunes" mit Playlisten der Sendeprogramme) konnte glücklicherweise weiter ausstrahlen - obwohl durch den Brand auch eine Wasserleitung geplatzt war und das Wasser schon durch die Decke lief. König: "Wir hatten eines unserer beiden großen Rechenzentren komplett verloren und haben tagelang gekämpft, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Fliegend verlegte Glasfaserkabel - von den Nachbarfirmen ausgeborgt - waren in dieser Zeit die Regel. Ich habe seit dem Brand immer eine Taschenlampe dabei. Es sind oft die banalen Dinge, sie in einer solchen Situation den Unterschied ausmachen."

9:30 Uhr: Assistentin Pieper kommt zur morgendlichen Terminbesprechung, die wegen mir heute etwas später stattfindet. Sie erklärt König, welche Meetings an diesem Tag anstehen, mit wem er sich zum Mittagessen in der Kantine verabredet hat und wann er Zeit hat, in Ruhe seine Mails zu lesen und zu bearbeiten. (Nach meiner Rechnung sind das höchstens zweimal 15 Minuten - mehr ist nicht drin, die restlichen Mails beantwortet Pieper).

"Hier ist die Agenda für das erste Meeting" - mit diesen Worten drückt die Assistentin ihm ein paar Blätter in die Hand. König, Rössler und ich machen uns auf den Weg durch die weißen Gänge, eine Treppe runter, Karte vor das Lesegerät halten, links, wir sind spät dran. "Sie haben gar nicht mitgeschrieben, wie merken Sie sich all diese Termine für den Tag?", frage ich. Der gebürtige Österreicher zückt sein iPhoneiPhone und grinst: "Ich habe alle Termine hier drin und bekomme 15 Minuten vorher ein Ping." Dann stehen wir vor einer beigefarbenen Stahltür mit rotem Schild "Sicherheitsbereich", wieder Eintritt nur mit Karte. Alles zu iPhone auf CIO.de

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