Cloud- und Hosting-Projekte richtig planen
Fallstricke bei der Berechnung von IT-Verfügbarkeit
Während der Angebotsphase stellt sich bei Hosting-Projekten in kleinen und mittelständischen Unternehmen oft die Frage nach der Verfügbarkeit einzelner Services. Doch viele Verantwortliche haben nur eine vage Vorstellung von der Problematik der IT-Verfügbarkeit. Meistens wird die Verfügbarkeit eines Services mit einer Prozentzahl beschrieben. Dabei wird jedoch häufig außer Acht gelassen, dass bei der Berechnung dieser Prozentzahl, die dann in den Service Level Agreements (SLA) festgeschrieben wird, einige Fallstricke lauern.
Solche Fallstricke sind beispielsweise der Bezugspunkt der Berechnung der Ausfallzeiten (Jahr oder Monat), die Definition des zugrunde liegenden Services (ServerServer, Firewall, Netzanbindung) oder die potenzielle Verknüpfung von Verfügbarkeiten. Wie lässt sich die Verfügbarkeit von IT-Plattformen sinnvoll berechnen? Alles zu Server auf CIO.de
Beispiel Server-Verfügbarkeit
Häufig bekommen IT-Anbieter Kundenanfragen mit der Aussage "Wir hätten gerne einen Server mit der Verfügbarkeit von 99,5 Prozent". In solchen Fällen wird diese Anforderung in ein Angebot aufgenommen; dabei wird unterstellt, dass sich die gewünschte Verfügbarkeit auf das Jahr und ausschließlich auf den Server bezieht.
Dem Kunden ist jetzt wahrscheinlich nicht klar, dass der Server durchaus einen ganzen Tag am Stück ausfallen kann und die Verfügbarkeit trotzdem eingehalten wird. Oder dass die Verfügbarkeit des Servers nicht berührt ist, wenn die Firewall oder die Netzanbindung weg ist, der Server noch läuft, aber von außen nicht mehr erreichbar ist.
Möglichkeiten für die Berechnung der Ausfallzeiten
Eine gute Übersicht darüber, wie sich die prozentuale Verfügbarkeit eines Service in der Praxis auswirkt, erhält man mit einer Tabelle der auf das Jahr gerechneten möglichen Ausfallzeiten.
Verfügbarkeit Prozentual |
Minimale erwartete Verfügbarkeit (Stunden) |
Maximale erlaubte Ausfallzeit (Stunden) |
99,0% |
8672,40 |
87,60 |
99,1% |
8681,16 |
78,84 |
99,2% |
8689,92 |
70,08 |
99,3% |
8698,68 |
61,32 |
99,4% |
8707,44 |
52,56 |
99,5% |
8716,20 |
43,80 |
99,6% |
8724,96 |
35,04 |
99,7% |
8733,72 |
26,28 |
99,8% |
8742,48 |
17,52 |
99,9% |
8751,24 |
8,76 |
99,99% |
8759,124 |
0,876 |
Alternativ kann man die Verfügbarkeit bei kritischen Projekten auch auf den Monat bezogen angeben. So bedeutet zum Beispiel 99,9 Prozent Verfügbarkeit auf den Monat gerechnet einen Maximalausfall von 43:48 Minuten pro Monat. Wenn man über die Verfügbarkeit eines Services spricht und prozentual ausdrückt, muss man sich also überlegen, ob man mit der maximal möglichen Ausfallzeit leben kann.
Eine weitere Variante besteht darin, zusätzlich die maximale Ausfalldauer zu beschränken. Gerade bei nicht ganz so kritischen Projekten kann es sein, dass zwei oder drei Ausfälle pro Jahr nicht ins Gewicht fallen. Sie sollten jedoch nicht länger als vier Stunden am Stück betragen. Also definiere ich beispielsweise 99,5 Prozent Verfügbarkeit pro Jahr, bei maximal vier Stunden Ausfall am Stück.