Autozoom
Formel E ist eine Zukunftsvision
Stellen Sie sich das mal vor: Auf einem gut zwei Kilometer langen Kurs düsen Rennwagen durch das Zentrum von Berlin. Sie sehen aus wie Formel-1-Wagen und erreichen auf gerader Strecke 250 Kilometer pro Stunde. Agil winden sie sich durch enge Kurven, um danach raketenartig davonzuschießen. Man hört die Menschen am Straßenrand kreischen, man hört die Tröten der Fans. Was man kaum hört, sind die Rennwagen. Denn es sind Elektroautos. Nach 50 Minuten sind die Batterien der emissionsfreien Rennflundern leergefahren. Die Piloten springen aus den Wagen und sprinten zu ihrem aufgeladenen Ersatzwagen, um die zweite Hälfte des Rennens zu bewältigen.
Alberne Vorstellung, so ein Elektromotorsport in der Innenstadt? Rennwagen müssen ohrenbetäubend röhren, kräftig qualmen und stundenlang ihre Runden auf riesigen Rennstrecken drehen, weit draußen vor den Toren der Städte? So sehen es dieser Tage nicht wenige im Formel-1-Zirkus.
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel über die geplante neue Elektroauto-Rennserie Formel E, die 2014 starten soll: "Ich mag es nicht. Ich denke nicht, dass das die Zukunft ist". Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gibt sich noch kompromissloser: "Ich glaube nicht, dass die Formel E stattfinden wird." Die beiden sprechen aus, was viele Fahrer, Fans und Funktionäre der Formel 1 denken: Verschont uns mit diesem drögen Öko-Sport!
Gut nur, dass diese Skeptiker nicht darüber entscheiden, ob die Formel E 2014 an den Start geht. Denn die Formel-1-Macher sind die Letzten, die man zu einer solchen InnovationInnovation im Rennsport befragen sollte. Wenn es um Neues geht, sind die Großmeister des Alten oft schlechte Ratgeber. Es waren die etablierten Unterhaltungselektronik-Hersteller, die das Potenzial von MP3-Playern verkannten und heute neidisch auf AppleApple schielen. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Innovation auf CIO.de
Es ist auch nicht bekannt, dass auch nur einer der etablierten Medienkonzerne sich rechtzeitig damit befasst hätte, womit GoogleGoogle groß wurde. Oder dass eine der großen Schreibmaschinen-Marken den Transfer zum PC überlebt hätte. Auch waren die Hersteller von Kamerafilmen und Fotopapier ganz offensichtlich schlechte Ratgeber hinsichtlich des Potenzials der Digitalfotografie. Und wie war das noch mit den Handys des einstigen Telefon-Giganten Siemens? Alles zu Google auf CIO.de