Polizei funkt weiter analog
Fußball-WM wird nicht digital gesichert
Die Polizisten müssen bei der Fußballweltmeisterschaft noch mit ihren alten Geräten vorlieb nehmen. Damit ist Deutschland eines der wenigen Länder, das noch analog funkt. "Bis zur WM wird die Technik auf keinen Fall laufen, da gerade erst ein entsprechender Gesetzesentwurf ausgearbeitet worden ist“, sagt Annette Zeisig.
Der Digitalfunk soll allerdings bis spätestens 2010 in ganz Deutschland eingeführt werden. Die Gesamtkosten des Projektes sollen sich auf bis zu vier Milliarden Euro belaufen. Der Grund für die Umstellung ist, dass die derzeit verwendete analoge Technik veraltet ist und nicht mehr die operativ-taktischen Anforderungen an die Kommunikationssysteme moderner Sicherheitsbehörden erfüllt.
Mit der digitalen Technik können unter anderem Fahndungsfotos direkt auf dem Bildschirm im Handfunkgerät der Polizeibeamten angeschaut werden. Zudem können Personen direkt vom Streifenwagen aus identifiziert werden. Das vereinfacht und beschleunigt die Arbeit der Ordnungshüter. Geplant war es das Projekt Digitalfunk vor der Fußball-WM zu starten, gescheitert ist das Vorhaben an bürokratischen Hürden.
Weg zur digitalen Technik
Als sich die Fußballstars noch auf das nächste Spiel statt auf die WM konzentrierten, beschäftigten sich die deutschen Politiker bereits mit der Einführung des Digitalfunks in den Sicherheitsbehörden. Im Sommer 2003 wollte der damalige Innenminister Otto Schily den Aufbau für ein bundesweites Sprech- und Datenfunknetzes vorantreiben. "Unser Ziel ist es, die WM-Austragungsorte und –regionen vorrangig mit digitaler Funktechnik auszustatten“, sagte Schily im Juni 2003.