Grüne Produkte sollen vor allem das Geschäft verbessern

Green IT: Die Umwelt ist egal, aber die Kohle muss stimmen

06.03.2008
Von Alexander Galdy

Laut Studie sind insgesamt fast zwei Drittel der Entscheider der Auffassung, dass es sehr wichtig oder wichtig ist, dass ihr Unternehmen etwas gegen die Umweltbelastung unternimmt. Die Verschiebung zugunsten umweltfreundlicher Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse hat direkten Einfluss auf die Zusammenarbeit und die Einführung von Innovationen entlang der gesamten technologischen Wertschöpfungskette - das reicht bis hin zu Marketing, Personalwesen, Forschung und Entwicklung sowie Produktion und Beschaffung.

So überprüfen Unternehmen nicht nur ihre eigenen Geschäftspraktiken, sondern auch Maßnahmen ihrer Geschäftspartner und Lieferanten. Jedes fünfte Unternehmen beschafft verstärkt Produkte und Dienstleistungen von Firmen, die diese umweltschonend bereitstellen. In den kommenden zwei Jahren wird sich nach ihrer Einschätzung dieser Anteil mehr als verdoppeln.

Gerade ein Fünftel mit eigener Umweltschutzpolitik

Technologie-Firmen verpflichten sich zu umweltfreundlichem Verhalten, um gesetzliche Auflagen zu vermeiden. Ein Fünftel der Unternehmen verfolgt nach eigener Aussage eine klare Umweltschutzpolitik. Für die nächsten zwei Jahre ist mit einer Erhöhung des Anteils an Firmen auf fast die Hälfte zu rechnen. Um das Risiko gesetzlicher Auflagen weiter zu reduzieren, führen Unternehmen zum Beispiel Prüfungen ihrer internen Umweltpraktiken durch, stellen Führungskräfte zur Überwachung der Umweltprogramme ab und legen neue auf.

Zahlreiche Technologie-Unternehmen veröffentlichen mittlerweile Nachhaltigkeitsberichte. Sie sollen dazu beitragen, Abläufe innerhalb der Firma effizienter zu steuern und Risiken zu minimieren. Nach außen sollen die Berichte die Marktposition bei Umweltthemen gegenüber den Wettbewerbern, Gesetzgebern und Kunden dokumentieren. Aber Vorsicht: Ausschlaggebend ist, dass die Angaben in den Berichten auch richtig sind. Nur dann dienen sie als vertrauensbildende Maßnahmen.

Schöner Schein ohne Kontrolle

In der Praxis fehlt es laut Pricewaterhouse Coopers jedoch häufig an erprobten Systemen, Regeln und Verfahren, um kontinuierlich richtige Informationen zu sammeln und zu verarbeiten. Das beginnt bei fehlenden Definitionen, welche Sachverhalte wie zu erfassen sind, und setzt sich fort mit fehlenden Plausibilitätsprüfungen und anderen internen Kontrollmöglichkeiten.

Zur Startseite