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HP und Compaq: Unsichere Server-Strategie

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Zusammen sind Hewlett-Packard (HP) und Compaq der weltweit größte Anbieter von Server-Computern. Was die Fusion für die Anwender der teilweise konkurrierenden Betriebssysteme beider Anbieter bedeutet, ist jedoch noch völlig unklar.

WIE DER NEUE KONZERN aussehen wird, welche Produkteund Services den Kunden von HPHP und Compaq auchkünftig zur Verfügung stehen und welche der Streichungzum Opfer fallen, darüber sind bisher nur nebulöse Hinweisezu bekommen. Die deutschen Dependancen vonHewlett-Packard in Böblingen und Compaq in Münchentappen offenbar selbst noch im Dunkeln. Alles zu HP auf CIO.de

"Wir geben zu der Fusion keinen Kommentar ab", mauertJeannette Weißschuh, Leiterin der Unternehmenskommunikationbei HP. "Fragen Sie bei unserem Headquarterin Palo Alto nach." Ähnlich defensiv fällt die Reaktion vonCompaq aus. Über Pressesprecher Herbert Wenk lässt dieGeschäftsführung ausrichten: "Wir warten ab, bis die Kartellbehördenentschieden haben. Unsere Roadmap behaltenwir erst einmal unverändert bei."

So einfach ist es für die IT-Verantwortlichen nicht. Ihnenstellt sich die Frage, welche Produkte überleben werden.Im Server-Markt setzt HP auf die eigene Unix-Variante"HP-UX", Compaq hingegen auf "Tru-64"; es werdenaber auch Server mit den Betriebssystemen "Open VMS",sowie mit "Linux" und "Windows NT" vertrieben.

Marktbeobachter und Praktiker empfehlen den Kunden,vor allem denen des Fusions-Juniorpartners Compaqausgeprägte Vorsicht, "Wenn ich CIO wäre, würde ich jetztmit der Unterschrift unter einen Compaq-Vertrag nochwarten", rät Edward Broderick, Analyst bei der RobertFrances Group. Auch der CIO des deutschen SportartikelherstellersAdidas, Gerben Otter, glaubt, dass viele IT-Leiterwichtige Entscheidungen verschieben, bis die neueProduktstrategie des fusionierten Konzerns klar ist.

Analyst Nathan Brookwood von Insight 64 aus Kalifornienvermutet, dass Compaqs Tru-64 nicht weitergeführtwird. Compaq-Sprecher Wenk hingegen hofft auf eine Vereinigungbeider Betriebssystem-Welten: "Warum solltenwir nicht HP-UX und Tru-64 zusammenführen?" Beide Unternehmen,so Wenk, planten ja bereits die Entwicklungvon Servern mit Intels 64-Bit-Prozessor "Itanium".

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