Die Huawei-Story
Huawei auf dem Weg zum globalen IT-Allrounder
Steiniger Weg in den Enterprise-Markt
Mit der Bildung eines Joint Ventures mit 3Com stieg Huawei 2003 in den Enterprise-Markt ein: Das Portfolio des unter dem Namen H3C firmierenden Unternehmens bestand zunächst aus Netzwerk Interface Controllern (NICs), Switches, Routern und kabellosen Netzwerken (WLAN). Ebenfalls mit dabei waren IP-TK-Anlagen. Über 3Com streckte Huawei seine Fühler auch erstmals in den Security-Markt.
Im Angebot waren die Intrusion Prevention Systeme von Tipping Point, seinerzeit enger Partner von 3Com und ab 2005 im Besitz der Netzwerker. Besonders glücklich war die Allianz jedoch nicht - schon 2006 verkauften die Chinesen ihre 49 Prozent H3C-Anteile zurück an 3Com, die 2010 komplett in den Besitz von Hewlett Packard überging. Erst kürzlich veräußerte HP übrigens seine Tipping Point-Division an Trend Micro.
Huawei indes gründete weitere Joint-Ventures, vor allen in den Bereichen optische Netze und Mobilfunk. Partner waren etwa 2004 Siemens und 2006 Motorola. Über ein Joint Venture mit Symantec erweiterte Huawei 2007 sein Portfolio um weitere Security- und neu auch Storage-Produkte. Anders als beim 3Com-Gemeinschaftsunternehmen H3C strengte Huawei beim Gemeinschaftsunternehmen mit Symantec drei Jahre später den Vollbesitz an. Seit 2011 gehört Huawei-Symantec zu 100 Prozent zu Huawei.
Obwohl Huawei seinen Business-Zweig seit Jahren stark forciert, ist seine Marktbedeutung bislang noch zweitrangig. Für Huawei schlagen seine Umsätze aktuell lediglich mit fünf Prozent zu Buche. Allerdings hat das Unternehmen in den letzten Jahren sehr viel investiert und 2015 eine große Zahl an Highend-Produkten auf den Markt gebracht. Den Schwerpunkt bilden Lösungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre IT in die Cloud zu verlagern.
- Huawei Cloud Congress 2015
Rund 10.000 Besucher informierten sich in Shanghai auf dem Huawei Cloud Congress darüber, wie der chinesische Hersteller Themen wie Digitalisierung und Cloud angeht. - Huawei Cloud Congress 2015
Der HCC 2015 fand in einem der ehemaligen Expo-Gebäude der Shanghaier Weltausstellung statt. - Huawei Cloud Congress 2015
Gut 10.000 Besucher aus aller Welt kamen zum Huawei Cloud Congress 2015 (HCC 2015). - Huawei Cloud Congress 2015
Begleitend zum Congress gab es eine Ausstellung in der Huawei und Partner Cloud-Projekte zeigten. - Huawei Cloud Congress 2015
Dazu zählte etwa ein Roboter der auf Basis von FusionServer und Hana gesteuert wurde. - Huawei Cloud Congress 2015
So könnte in der Smart City der Zukunft die Cloud-basierte Krankenversorgung aussehen. - Huawei Cloud Congress 2015
Ein anderes Feld, das bei Huawei in Sachen Cloud Priorität hat, ist der Energiesektor – hier eine Demo aus der Erdölexploration. - Huawei Cloud Congress 2015
Gemeinsam mit Partner SAP zeigte man ein Beispiel der intelligenten Baustellensteuerung. - Huawei Cloud Congress 2015
Im Zuge des Silk-Road-Projektes hat Huawei die Telekom als ersten Cloud-Partner in Übersee gewonnen. Weitere Carrier sollen folgen. - Huawei Cloud Congress 2015
Auch auf dem HCC durften die Messebabes nicht fehlen. - Huawei Cloud Congress 2015
Impressionen aus dem Ausstellungsbereich - Huawei Cloud Congress 2015
Die Keynote hielt Huawei-Chairman und Rotating CEO Eric Xu - Huawei Cloud Congress 2015
Im Mittelpunkt des Huawei Cloud Congress stand in diesem Jahr der Aufbau eines entsprechenden Eco-Systems. - Huawei Cloud Congress 2015
Zentraler Bestandteil der Cloud-Strategie ist FusionSphere. - Huawei Cloud Congress 2015
FusionSphere dient als IaaS-Basis, auf der dann die PaaS-Varianten FusionStage und FusionInsight aufbauen. - Huawei Cloud Congress 2015
Im Zusammenhang mit der Digital Transformation propagiert Huawei die Industrial Cloud.
Huawei sieht seine Rolle dabei in erster Linie als Infrastruktur-Provider (Infrastructure-as-a-Service, IaaS). Cloud-Lösungen unterstützt Huawei unter anderem mit drei elementaren Software-Plattformen, darunter Fusionsphere, eine Art Cloud-Betriebssystem. Auf der Hardware-Seite hat Huawei ein sehr umfangreiches Portfolio an Servern, Security-Appliances und Rechenzentrumsausstattung. Den Speichermarkt will Huawei in den nächsten drei Jahren gar mit neuartigen All-Flash-Systemen komplett umkrempeln. Dementsprechend ehrgeizig ist die erwartete Wachstumsrate: 40 bis 50 Prozent sind für den Business-Bereich angepeilt.
Consumer-Markt: Das Ende der Bescheidenheit
Ähnliches gilt auch für den Consumer-Bereich, der allerdings mit gut 11,6 Milliarden Dollar aktuell bereits rund 25 Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt. Auch hier konzentrierte sich Huawei lange primär auf den chinesischen Markt, erst seit 2009 ist eine Auswahl von Huawei-Endgeräten in nennenswerter Stückzahl auch außerhalb Chinas im Verkauf. Strategisch besetzte das Unternehmen mit seinen Smartphones, Tablets, UMTS- und später auch LTE-Adaptern und -Routern etc. zunächst den Low-end-Sektor - nicht selten sogar ohne eigenes Branding, sondern als OEM-Hersteller für andere Marken.
Anfang 2013 startete Huawei mit dem Smartphone Ascend P2 auch die groß angelegte, globale Vermarkung von Highend-Geräten unter eigenem Namen, und spätestens seit dem Mobile World Congress (MWC) Anfang 2015 in Barcelona ist klar, dass Huawei zur beliebtesten Consumer-Marke überhaupt werden möchte. Und tatsächlich ist 2015 Huawei der erste Smartphone-Hersteller aus China, der den Meilenstein von 100 Millionen verkauften Smartphones erreicht hat - die Chinesen liegen damit an dritter Stelle hinter Apple und Branchenprimus Samsung. Auf dem MWC 2015 gab das Unternehmen auch seinen Einstieg in den Zukunftsmarkt der Wearables bekannt - flankiert von entsprechenden Neuankündigungen wie etwa Uhren und Headsets mit intelligenten Funktionen für Körperüberwachung und Kommunikation.