The Future of Corporate IT
IT-Abteilung schrumpft um 75 Prozent
Laut der Studie "The Future of Corporate-IT" verlieren in den nächsten fünf Jahren IT-Abteilungen große Teile ihrer Verantwortung an das Business Management und schrumpfen auf ein Viertel ihrer Personalstärke. Die Rolle des CIOs werde sich drastisch ändern, prognostizieren die Strategieberater des Corporate Executive Board (CEB) in Washington. Ihre Studie basiert auf einer Befragung von über 200 Business- und IT-Führungskräften.
Zentrale Treiber der Veränderung: Cloud Computing, Social Media und die Zunahme der "Knowledge Worker"- gepaart mit einer hauseigenen Unternehmens-IT, die ihre Effizienzpotenziale weitgehend ausgeschöpft hat. "Wie Unternehmen künftig IT-Leistungen beschaffen und verteilen und wie sie IT zur Schaffung von Mehrwert einsetzen, das wird die IT-Abteilungen nachhaltig verändern", sagt Andrew Horne, Studienleiter und Senior Research Director beim CIO Executive Board, der IT-Strategie-Tochter des CEB.
Wesentliche Aufgabenfelder der heutigen Unternehmens-IT werden mit zentralen Geschäftsfunktionen wie HR, Supply Chain oder Finance zu einer eigenen Shared Service Group verschmelzen, andere Teile werden komplett an Service-Provider ausgelagert. Mit dem Siegeszug immer stärker spezialisierter Cloud-Angebote werde das Business-Management zunehmend in die Lage versetzt, ohne Beteiligung der internen IT-Abteilung und an ihr vorbei selbst IT-Lösungen einzukaufen. Damit ändert sich natürlich die Rolle des CIOs: Er wird entweder zum Leiter einer internen Business Shared Services Group oder zum Einkäufer und Manager von externen IT-Services, resümieren die amerikanischen Experten vom Corporate Executive Board.
SaaS wirkt sich schon jetzt aus
Dass Software-as-a-Service (SaaS) sich bereits jetzt auf die gesamte Unternehmensorganisation auswirkt, ist für Experten offensichtlich: "Die vom CEB vorgelegte Studie ist eine exakte Analyse der aktuellen Trends, daran ist nichts zu beanstanden", sagt Uwe Herold. Der Ex-CIO von SAP, der zuvor auch IT-Leiter in der Automobilbranche war, kennt die IT-Organisation sowohl aus der Anbieter- als auch aus der Anwenderperspektive. Heute leitet er das Beratungsunternehmen Bexicon-Consulting. "In der Tat ist der CIO gefordert, sich mit den gegenwärtigen Entwicklungen gründlich auseinanderzusetzen, wenn er sich nicht zum Organisator von Technologie degradieren lassen will", sagt Herold.