Prozesse End-to-End verbinden
IT für Services verschweißen
Wichtiger als die technische Lösungen ist für VDMAMann Glatz aber was anderes. „CIOs sprechen zu viel über Technik. Deswegen ändert sich auch gerade die Rolle des CIOs zu seinem Nachteil“, stellt er immer wieder fest. „Sie müssen aber die gesamte Prozesskette im Blick haben. Integration von Servicegeschäft und Techniken sind entscheidend.“ Doch viele CIOs tun sich damit noch sehr schwer.
So beanspruchte beispielsweise kürzlich auf der Hannover Messe die „Digital Factory“ rund 5000 Qudratmeter Fläche für die Aussteller. Dieser Teilbereich der Messe ist inzwischen die wichtigste internationale Plattform für IT-basierte Lösungen in der Industrie. Glatz stellte jedoch auch dort fest, dass sich überwiegend Manager aus den Fachbereichen an den Ständen informierten. IT-Leiter waren dagegen kaum anzutreffen. „Das Management bringt Ideen wie MES mit zurück in die Firma und zum IT-Leiter.“
CIOs müssen Berater werden
Die IT gerät immer stärker in die Rolle des bloßen Dienstleisters, der Aufträge aus den Fachbereichen annimmt und ausführt. „Die IT besitzt kein strategisches Wissen mehr. IT können Firmen auslagern“, sagt Glatz. Um den Bedeutungsverlust aufzuhalten und umzukehren, müssten sich deshalb der CIO und die IT zum internen Berater im Unternehmen entwickeln. „Die IT muss auf den Anwender zugehen, Kommunikation lernen und über Produktions-Management reden und nicht über Technik“, rät Glatz.
Denn die Wichtigkeit der IT zur Wertsteigerung des Unternehmens ist unbestritten, wie auch der Industrieverband VDMA zeigt. So hat sich der Fachverband Software seit der Gründung 1994 zum drittgrößten Einheit innerhalb des VDMA entwickelt. Der Fachverband mit rund 300 Unternehmen wächst am schnellsten in der Industrievereinigung.
Nur mit Business-Verständnis bekommt die IT auch das nötige Geld, um weltweit die Services zu unterstützen und IT-Lösungen zu integrieren. Noch ist Deutschland aber ein Ingenieursland – kein Serviceland.