Täglich neu

Corona-Nachrichten für die ITK-Welt

07.04.2020

Freitag, 10. April

Apple und Google haben einen Schulterschluss angekündigt, um Regierungen und Gesundheitsbehörden weltweit bei der Entwicklung von technischen Werkzeugen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie zu unterstützen. Vor allem geht es dabei um Apps, mit deren Hilfe Behörden die Kontakte freiwilliger Nutzer via Bluetooth zurückverfolgen und Auswertungen fahren können. Zuerst soll es ab Mai APIs geben, die eine bessere Interoperabilität von iOS- und Android-Geräten ermöglichen sollen, um nationalen Gesundheitsbehörden die Entwicklung von Apps zu erleichtern.

Später wollen die Partner dann eine Bluetooth-basierte Plattform für das Nachvollziehen von Kontakten anbieten. Sie werde stabiler sein als ein API-Ansatz und mehr Personen erlauben teilzunehmen - auf freiwilliger Basis natürlich. Auch könnten Nutzer der Plattformen dann mit einem größeren Ökosystem an einschlägigen Apps in Verbindung treten. Privatsphäre, Transparenz und Zustimmung der Nutzer seien besonders wichtig, die beiden Internet-Giganten wollen eine offene Zusammenarbeit pflegen und Behörden sowie weitere Stakeholder einbeziehen.

Donnerstag, 9. April

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellt eine vorsichtige und schrittweise Locherung der Alltagsbeschränkungen nach Ostern in Aussicht.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stellt eine vorsichtige und schrittweise Locherung der Alltagsbeschränkungen nach Ostern in Aussicht.
Foto: Alexandros Michailidis - shutterstock.com

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat in einem Interview mit dem ". Er rechne angesichts der hohen Dringlichkeit mit einem schnellen Genehmigungsprozess durch die Behörden." eine vorsichtige, schrittweise Rückkehr in den Alltag in Aussicht gestellt. Bei den Infektionen sei ein positiver Trend zu beobachten, der sich aber noch "verstetigen" müsse. Für eine Entwarnung sei es noch zu früh. Wichtig sei nun, dass sich die Bevölkerung weiter an die Alltagsbeschränkungen halte, insbesondere während der bevorstehenden Ostertage. Auf Partys müsse Deutschland vorerst verzichten.

"Mit entsprechender Vorsicht ist mehr Normalität bald wieder möglich", sagt Spahn, Großveranstaltungen wie Fußballspiele seien davon aber vorerst ausgenommen. Unternehmen und Fabriken müssten die Arbeit für ihre Mitarbeiter und Kunden aber erst einmal sicher organisieren, ehe die Einschränkungen gelockert werden könnten. Hygiene- und Abstandsregeln seien auf längere Sicht einzuhalten. Deutschland zählt aktuell 113.296 COVID-19-Infektionen. 46.300 Patienten sind wieder genesen, 2349 Menschen starben (Stand: 9. April, 9.00 Uhr).

Kein Surface Neo in 2020?

So soll es aussehen, Microsofts Surface Neo - ist ein klappbarer PC mit Windows 10X als Betriebssystem.
So soll es aussehen, Microsofts Surface Neo - ist ein klappbarer PC mit Windows 10X als Betriebssystem.
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Microsoft wird im Kalenderjahr 2020 wohl keine Windows-10X-Geräte herausbringen können. Das berichtet ZDNet-Reporterin Mary Jo Foley, die sich auf interne Microsoft-Quellen bezieht. Insbesondere die neuen "Surface-Neo"-Geräte, die mit zwei Bildschirmen ausgestattet sein sollen, werden demnach aufgrund von Entwicklungs- und Produktionsstörungen infolge der Corona-Pandemie nicht planmäßig zum Weihnachtsgeschäft verfügbar sein. Laut Foley soll Chief Product Officer Panos Panay einige Mitarbeiter am 8. April darüber informiert haben, dass die Hardwarepartner nicht mehr in der Lage sein würden, die Geräte 2020 herzustellen.

Microsofts erste Priorität liegt demnach nun darauf, Windows 10X auf den gängigen Surface-Modellen (2-in-1 und Clamshell) herauszubringen. Windows 10X (Codenamen: "Windows Lite/Santorini") ist eine Windows-10-Variante, die offiziellen Aussagen nur für die neuen Surface-Modelle mit zwei Screens vorgesehen sein sollte. Foley berichtet aber, dass Microsoft das Betriebssystem auch auf seinen Single-Screen-Modellen zum Laufen bringen wird. Im Januar hatte Microsoft auch Entwickler-Tools für sein Surface-Duo-Smartphone herausgebracht, ein Android-basierendes Gerät mit zwei Displays. Pany hat gestern ein Foto auf Instagram veröffentlicht, das mit einem solchen Surface Duo aufgenommen worden sein soll.

Google verbietet Zoom-Nutzung

Google-Mitarbeiter dürfen den "Zoom Desktop Client" an ihren Arbeitsplätzen nicht mehr nutzen. Er entspreche nicht den Sicherheitsanforderungen von Google und laufe daher nicht länger auf den Desktops im Unternehmen, zitiert Buzzfeed einen Google-Manager (siehe auch unseren Beitrag Videokonferenz-Dienst Zoom im Kreuzfeuer). Stattdessen sollen die Beschäftigten auf das hauseigene, ebenfalls populäre System Google Meet (früher: Hangouts Meet) zurückgreifen. Mitarbeiter, die über Zoom in Kontakt mit ihren Freunden und Familien stehen, sind angehalten, via Web-Browser oder App zuzugreifen.

Mittwoch, 8. April

In ihrem Frühjahrsgutachten gehen die führenden Wirtschaftsinstitutearbeitet derzeit der Medizinstudent Maxim Gleser zusammen mit einem Oberarzt der Medizinischen Hochschule Hannover

Löhne und Einkommen aus selbstständiger Arbeit sollen im laufenden Jahr ebenso wie die privaten Vermögen zurückgehen. Ein beschleunigter Anstieg von Sozialleistungen infolge steigender Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit werde diese Entwicklung aber dämpfen. Dank niedriger Ölpreise sollen die Verbraucherprise nur moderat steigen, um 0,6 Prozent nämlich.

U oder V - das ist hier die Frage

Auch die Management-Beratung McKinsey hat Berechnungen über die Folgen der Corona-Krise für die deutsche Wirtschaft angestellt. Sie schätzen, dass im zweiten Quartal 2020 das BIP um neun bis zwölf Prozent sinken wird. Im gesamten Jahr soll das Minus zwischen bestenfalls vier Prozent und - im Worst Case - neun Prozent liegen. Ob es eine V- oder U-förmige Erholung geben werde, sei noch nicht auszumachen.

Der gegenwärtige Shut-down und die Ausgangsbeschränkungen hätten das Verbrauchervertrauen sinken lassen, weshalb die Nachfrage überall rückläufig sei. Das gelte insbesondere für das Hotel- und Gastgewerbe, den Luftverkehr, Teile des Einzelhandels und den industriellen Sektor, hier besonders für die mittelständisch geprägte metallverarbeitende Industrie. Besser laufe es für den Lebensmittel- und Online-Handel, wobei Kleidung, Elektronik und IT-Endgeräten besonders gefragt seien. Stark in Mitleidenschaft gezogen würden indes große Teile des Gesundheitssektors, beispielsweise Physiotherapie-Praxen, Dentallabore und auch manche Privatkliniken.

Das deutsche Paket zur Stimulierung der heimischen Wirtschaft sei eines der größten weltweit. Dennoch dürften neun von 27 deutsche Industriesektoren im zweiten Quartal mit hohen oder sehr hohen Liquiditätsproblemen zu kämpfen haben, prophezeit McKinsey.

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