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Corona-Nachrichten für die ITK-Welt
Dienstag, 31. März
IBM hat mehrere Initiativen zur Bewältigung der COVID-19-Krise gestartet. So soll die Call for Code Global Challenge, die sich bislang vor allem mit Lösungen rund um den Klimawandel befasste, nun auch als Plattform dienen, auf der Entwickler aus der ganzen Welt gemeinsam Lösungen für die Corona-Krise erarbeiten sollen. Die drei Hauptbereiche umfassen die Krisenkommunikation während eines Notfalls, Möglichkeiten zur Verbesserung des Fernlernens sowie Vorschläge, wie man kooperative lokale Gemeinschaften unterstützen kann.
IBM stellt Kunden derzeit ausgewählte Cloud-, Watson- und Security-Services für 90 Tage kostenlos zur Verfügung. Wissenschafter auf der ganzen Welt können außerdem Zugang zu Hochleistungs-Computing-Systemen des neu gegründeten "COVID-19-High-Performance Computing Consortium" beantragen. Es umfasst aktuell 16 Supercomputing-Systeme mit einer Rechenpower von 330 Petaflops. Damit können Berechnungen und Simulationen der Epidemiologie oder Bioinformatik, die auf traditionellen Plattformen Monate oder Jahre dauern würden, in kurzer Zeit durchgeführt werden. Mehr Informationen zu allen Angeboten finden Sie hier.
In der Digitalbranche ist die Stimmung im Lauf der vergangenen Wochen stark gesunken. Wie der ITK-Branchenverband Bitkom zusammen mit dem ifo Institut mitteilt, verzeichnete jedes dritte Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche im März einen Nachfragerückgang. 55 Prozent stellen negative Folgen der Corona-Krise fest, 42 Prozent können bislang keine Eintrübungen in ihren Geschäften feststellen. Drei Prozent freuen sich sogar über einen positiven Effekt.
Der Digitalindex von Bitkom und ifo, der sich aus der Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartung errechnet, notiert aktuell noch bei 0,6 Punkten. Im Februar stand er bei 24,6 Punkten. Damit wurde der niedrigste Wert seit der Finanzkrise im Jahr 2009 erreicht. Wie sind die Erwartungen für die nächsten Monate? Die Mehrheit rechnet von April bis September 2020 mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage. Allerdings wird die aktuelle Geschäftslage überwiegend positiv eingeschätzt, auch wenn sie unter den Februar-Wert gesunken ist.
ITK ist Stabilitätsanker der Wirtschaft
Bitkom-Präsident Achim Berg stellte fest, dass die ITK-Branche ihre Situation derzeit besser beurteile als die Wirtschaft insgesamt. Aber die Krise wirke sich nun auch in diesem Markt auf die Auftragslage aus, die Stimmung werde schlechter. Dennoch sei die ITK der "Stabilitätsanker", sie halte "in Zeiten von Ausgangssperren, Kontaktverboten und Produktionsstopps die Reste des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens aufrecht".
Ein Blick auf die derzeitige Stimmung in der deutschen Gesamtwirtschaft gibt dem Bitkom-Präsidenten recht: Der ifo-Geschäftsklima-Index drehte im März ins Minus und stürzte auf -11,8 Punkte ab. Damit haben sich die Erwartungen so stark eingetrübt wie niemals zuvor. Am härtesten trifft es derzeit die Branchen Tourismus, Gastgewerbe und Industrie.
Österreich beginnt mit Maskenpflicht
In Österreich wird es voraussichtlich ab Mittwoch (1. April) Pficht, Mund- und Nasenschutz zunächst beim Einkaufen zu tragen. Die Supermärkte sollen die Verteilung der Atemmasken übernehmen. Masken sollen künftig aber icht nur beim Shopping, sondern überall in der Öffentlichkeit getragen werden.
Chinesische Wissenschaftler kritisieren schon länger, dass Europa und die USA auf Schutzmasken verzichten, obwohl das COVID-19-Virus per Tröpfcheninfektion übertragen wird. George Gao, Generaldirektor des Chinese Center for Disease Control and Prevention (CDC) und einer der Entdecker von SARS-CoV-2, sagte in einem Interview mit "Science": "Der große Fehler, den Europa und die USA machen, ist meiner Meinung nach, dass die Menschen keine Masken tragen müssen. Das Virus wird durch Tröpfchen und engen Kontakt übertragen. Tröpfchen spielen eine wichtige Rolle, und wenn Menschen sprechen, dann kommen immer Tröpfchen aus dem Mund. Viele Menschen sind infiziert, ohne Symptome zu zeigen. Würden sie Masken tragen, könnte das dazu beitragen, dass Tröpfchen mit dem Corona-Virus nicht mehr entweichen und andere infizieren können." Einen lesenswerten Beitrag zum Thema Maskenschutz finden Sie bei "Wired".
Montag, 30. März
Der amerikanische Medizintechnik-Hersteller Abbott hat bei der Entwicklung eines COVID-19-Schnelltests offenbar einen entscheidenden Durchbruch erzielt. Innerhalb von fünf bis 13 Minuten lasse sich mit einem handlichen Set feststellen, ob eine Probe mit Sars-CoV-2 infiziert sei. Der Test wurde von der Food and Drug Administration (FDA) im Rahmen eines Dringlichkeitsverfahrens zugelassen. Abbott will nun mit 50.000 Tests täglich starten und die Produktion schnell hochfahren.
"The Verge" berichtet unter dem Namen "MIT E-Vent" entwickelt, das nun als Open-Source-Blaupause zum Nachbau bereitsteht. Anders als die teuren Beatmungsgeräte in Krankenhäusern handelt es sich hier um einen manuell betriebenen Apparat, der ursprünglich für den Einsatz in abgelegenen Regionen und in Entwicklungsländern vorgesehen war. Das Gerät ist nur für den absoluten Notfall gedacht. Derzeit prüft die FDA den Einsatz. Die Studenten haben den alten Entwurf ein wenig modifiziert, um einen einfachen Nachbau und Betrieb zu gewährleisten.
Ein Studententeam des Massachusetts Institute of Techgnology (MIT) hat schon vor zehn Jahren ein einfaches, rudimentäres Beatmungsgerät unter dem Namen "MIT E-Vent" entwickelt, das nun als Open-Source-Blaupause zum Nachbau bereitsteht. Anders als die teuren Beatmungsgeräte in Krankenhäusern handelt es sich hier um einen manuell betriebenen Apparat, der ursprünglich für den Einsatz in abgelegenen Regionen und in Entwicklungsländern vorgesehen war. Das Gerät ist nur für den absoluten Notfall gedacht. Derzeit prüft die FDA den Einsatz. Die Studenten haben den alten Entwurf ein wenig modifiziert, um einen einfachen Nachbau und Betrieb zu gewährleisten.
IBMs Supercomputer Summit wird derzeit vom US Department of Energy zweckentfremdet. Der Numbercruncher soll chemische Komponenten identifizieren, die das Coronavirus stoppen könnten. Die Rechenpower wird konkret dazu genutzt, ein spezifisches Protein namens Spike anzugreifen, das an der Oberfläche des Viruspartikels sitzt und die Verbindung mit menschlichen Zellen ermöglicht. Der Bolide hat bereits Simulationen mit mehr als 8000 Komponenten durchgeführt, um ein Molekül zu finden, das Spike lahmlegt. Erste Ergebnisse zeigen, dass 77 Komponenten dazu imstande sein könnten. Das ist aber nur der Anfang, ausführliche klinische Studien müssten Aufschluss darüber geben, ob die jeweiligen Substanzen auch in eine verträglichen Art und Weise verabreicht werden können.
ifo erwartet Kurzarbeit-Welle
Die Corona-Krise könnte jeden zehnten Mittelständler in die Insolvenz führten. Das sagte Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Er bezog sich dabei auf eine noch nicht veröffentlichte Sonderauswertung einer Umfrage unter 15.000 Unternehmen. Im Reise- und Gastgewerbe seien bis zu 40 Prozent der Betriebe bedroht.
Getty Museum lädt ein, kreativ zu werden
We challenge you to recreate a work of art with objects (and people) in your home.
— Getty (@GettyMuseum) March 25, 2020
?? Choose your favorite artwork
?? Find three things lying around your house?
?? Recreate the artwork with those items
And share with us. pic.twitter.com/9BNq35HY2V
Wie wär's mit etwas Kreativität? In den USA hat das J. Paul Getty Museum in Los Angeles die Menschen eingeladen, kreativ zu werden. Sie wurden aufgefordert, ihr Lieblingskunstwerk mit nur drei Handgriffen nachzubilden und das Ergebnis als Foto hochzuladen. Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen.