Axel Springer, Lufthansa Cargo, E.ON, Audi
IT wandert ins Produkt
Früher entschieden sich die Kunden fast ausschließlich über Gewohnheiten und den Preis für oder gegen einen Stromanbieter. In letzter Zeit allerdings wachse das Interesse an Themen wie "Home Energy Management Systems", "Komplettservice für eigene Energieerzeugung und Speicherung" oder "Energie-Autarkie", sagt Jürgen Stetter, der vor seiner jetzigen Position Head of Business IntelligenceBusiness Intelligence bei der Konzerntochter E.ON IT war. Die genannten Themen will das InnovationInnovation Center unter seiner Leitung systematisch erforschen. "Welche konkreten Bedürfnisse haben unsere heutigen und künftigen Kunden?" sei die Leitfrage. Ziel ist, aus Markt- und Kundendaten Innovationen abzuleiten, die für Kunden und den Düsseldorfer Konzern Mehrwert erzeugen. "Im ersten Schritt analysieren wir Daten; im zweiten Schritt überlegen wir, welche neuen Produkte und Services sich mit den Erkenntnissen zusammenstellen lassen", sagt Jürgen Stetter. Ausgewertet werden unter anderem Daten aus Social MediaSocial Media wie FacebookFacebook und TwitterTwitter. Ein wichtiger Ansatz dabei sei, Themen wie DatenschutzDatenschutz und Transparenz gegenüber den Kunden sensibel zu handhaben, heißt es bei E.ON. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de Alles zu Datenschutz auf CIO.de Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Innovation auf CIO.de Alles zu Social Media auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de
Das Innovation Center Energy Intelligence ist dabei als "reine Steuerungseinheit", wie Stetter sagt, schlank aufgestellt - ebenso wie die weiteren Innovation Centers, die E.ON seit 2011 eingerichtet hat. Die Besonderheit an Stetters Einheit: Funktional gehört sie zum direkt dem CTO unterstellten Bereich Technology & Innovation, in dem der Konzern alle Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten gebündelt hat - disziplinarisch ist Stetters Innovation Center der Konzerntochter E.ON IT zugeordnet. Diese Positionierung zeigt deutlich, wie der Einzug von IT-Komponenten in Endprodukte traditionelle Grenzen zumindest in Teilen infrage stellt. Betriebswirt Stetter jedenfalls sagt: "Unser klares Ziel ist es, Datenanalysen und IT noch stärker bei Erzeugung, TransportTransport, Speicherung, HandelHandel und Vertrieb von Energie und damit verbundenen Services einzusetzen." Top-Firmen der Branche Handel Top-Firmen der Branche Transport
Bewusst spricht man bei E.ON vom "Brückenschlag zwischen IT und anderen Konzerneinheiten". Und für Andreas Wiele von Axel Springer bringt "nur verzahnte Zusammenarbeit zwischen IT- und Business-Verantwortlichen das richtige Produkt hervor".
Nicht länger gangbar sei vor dem Hintergrund der Weg, wie früher oft geschehen, vor allem über Werkverträge mit Externen zusammenzuarbeiten. "Vor allem die Produktentwicklung wird immer stärker mit Inhouse-Kompetenzen umgesetzt, und dafür werden mehr eigene Entwickler eingestellt", so der Chef der Bild-Gruppe bei der Axel Springer AG. Obwohl die Arbeit in einem Medienhaus für Entwickler attraktiv sei, finde Springer am "hart umkämpften Standort" Berlin nur schwer Spitzenkräfte in ausreichender Zahl, sagt der Manager. Deshalb wirbt das Unternehmen mittlerweile auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt verstärkt Spezialisten an. So wurden jetzt erstmals gezielt spanische IT-Kräfte rekrutiert.
Hoher Anteil externer Spezialisten
Beim Luftfrachtdienstleister Lufthansa Cargo dagegen zeichnet sich eine genau entgegengesetzte Entwicklung ab. Um die Liefertreue zu erhöhen, will der IT-Verantwortliche Roland Schütz den Anteil externer Mitarbeiter mit Spezialkenntnissen hoch halten. Bei hohem Outsourcing-Anteil werde eine "tendenziell kleinere, aber leistungsstarke IT-Abteilung" fest im Unternehmen verbleiben, sagt der IT-Chef. Kernfunktionen wie Anforderungs-Management, Projektleitung, Architektur, Multi-Provider-Management, IT-Controlling und andere Governance-Funktionen will Schütz in jedem Fall im eigenen Haus halten.