Von Atos Origin bis T-Systems
Jahres-Rückblick deutscher IT-Services-Markt 2006
Für Fujitsu Siemens Computers ist es ein weiterer Schritt zum Komplettanbieter von Beratung über Design bis Implementierung und Service für die wachstumsstärksten Kerngeschäfte Infrastruktur- und Mobility-Lösungen. Für SBS war es der Auftakt zu einem turbulenten Jahr.
Laues Frühjahr: Die HypoVereinsbank wirft ITS einen Brosamen zu
Im März lagerte die Hypovereinsbank Teile der Wertpapierabwicklung des Privatkundengeschäfts an die Transaktionsbank ITS, ein Gemeinschaftsunternehmen von T-Systems und der Düsseldorfer Bank HSBC Trinkaus & Burkhardt, aus. Nach den Worten eines HypoVereinsbank-Sprechers nur der erste Schritt: Auch die Migration des Wertpapiergeschäftes für institutionelle Kunden und des eigenen Investment-Bankings auf eine von der ITS bereitgestellte Plattform sind Teil des Projektes, von dem sich die Hypovereinsbank jährliche Kostensenkungen im zweitstelligen Millionenbereich verspricht.
Das Beispiel taugt als Modell für die Stimmung auf dem Markt: Ursprünglich hatte die Hypovereinsbank vorgehabt, das komplette RechenzentrumRechenzentrum auszulagern. Nach den Worten von Karsten Leclerque, PAC-Senior-Analyst, scheiterte das an "zu hohen Erwartungen und mangelndem Commitment gegenüber einem potenziellen Provider". Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de
Heißer Herbst: SBS kämpft
Ab September wurde das Branchengeflüster um den Kampf von Siemens-Tochter SBS (Siemens Business Services) immer lauter, hatte doch SBS-Chef Christoph Kollatz auf einer Betriebsversammlung gesagt, als eigenständiges Unternehmen wäre man "bankrott" gewesen. Nach langem Hin und Her entschied sich Siemens gegen einen Verkauf und gab im Oktober bekannt, den IT-Dienstleister mit vier bisher eigenständigen Tochterunternehmen zusammenzufassen. Ab Januar 2007 sollen die weltweiten IT-Lösungen, IT-Services und Software-Kompetenzen in München als "Siemens IT Solutions and Services" (SIS) starten.
Unter dem Kürzel SIS werden SBS, Program und System Engineering (PSE), Siemens Information Systems Ltd. (SISL), Development Innovation und Projects (DIP) und Business Innovation Center (BIC) gebündelt. Der Konzern erwartet rund fünf Milliarden Euro Umsatz in seiner neuen Sparte.