Service-orientierte Architekturen

Kein schnelles Glück

05.10.2005

Auch Analyst Hoppermann macht sich keine Illusionen, dass die Komplexität sinkt - im Gegenteil. In den vergangenen Jahren wurden immer neue Softwareschichten eingezogen, die die Gesamtkomplexität stetig erhöht hätten. CIOs sollten deshalb nicht den Fokus darauf legen, die Komplexität zu senken. Das gehe gar nicht. "Die zentrale Frage lautet, ob CIOs mit einer SOA die zunehmende Komplexität besser beherrschen und steuern können", gibt er zu bedenken.

Dem widerspricht Beinhauer von Fraunhofer. Er leitet aus seinen Projekten die Prognose ab, dass die Komplexität der Systeme abnimmt. Er räumt zwar ein, dass erst ein hoher Aufwand notwendig sei. "Monolithische Anwendungen muss man erst zerlegen und die oft schlecht definierten und dokumentierten Schnittstellen in Web Services kapseln." Auf der anderen Seite baut SOA Redundanzen ab, sodass überflüssige Funktionen und IT nicht mehr gewartet werden müssen.

Überforderte Organisation

Letztlich scheitert SOA für den Post-CIO Helbig nicht an Komplexität und Kosten, sondern an der falschen Organisation. Er rät eindringlich, dass der Anstoß für SOA aus dem Management kommen muss: "Knackpunkt für eine erfolgreiche SOA-Einführung ist die Anforderungsseite: Das Business muss das Thema verstanden haben, es wollen und treiben." Sonst scheitert SOA wie frühere Hype-Themen CRMCRM und Data Warehousing. Er warnt: "SOA kann man sich nicht technologisch kaufen, indem man eine Integrations-Infrastruktur hinstellt. SOA ist eine Managementaufgabe". Alles zu CRM auf CIO.de

Zentrale Managementaufgabe muss deshalb sein, Abteilungs- und Projektegoismen zu überwinden. Darin sieht Margraff von Vodafone ein sehr großes Hindernis. Die zentrale Hürde bei Einführung von SOA besteht für ihn darin, dass jemand zunächst Vorleistungen in einem Projekt erbringen muss. Wer einen Service als wiederverwendbare Komponente bereitstellt, hat selbst eher Nachteile wegen erhöhter Kosten und längerer Laufzeiten. Den Nutzen aus dieser Service-Erstellung ziehen erst nachfolgende ProjekteProjekte. Alles zu Projekte auf CIO.de

SOA bringt ersehnte Flexibilität

Trotz aller Bedenken setzen IT-Manager hohe Erwartungen in die größere Flexibilität durch SOA. Zwei große Vorteile erhofft sich Kroer: "SOA steigert die Effizienz, weil wir Prozesse sehr flexibel nach unseren Anforderungen gestalten, und das mit so wenig Prozessschritten wie notwendig. Mit SOA lassen sich Prozesse unterstützen, die gängige Applikationen nicht gut abdecken."

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